|
|
Pressearchiv
|
|
Blick vom 16. September 2021 |
Erster Fußball-Landespokalsieger feiert Jubiläum -
Zschopauer Pokal-Helden von 1991 haben sich nach 30 Jahren wieder getroffen
Renommierte Klubs wie RB Leipzig, Dynamo Dresden, der Chemnitzer FC oder Lok Leipzig stehen in der langen Siegerliste des sächsischen Fußball-Landespokals. Doch wer sich die Trophäe und die Gravuren einmal genauer anschaut, findet auch den Namen eines weniger bekannten Vereins - und das gleich an erster Stelle. Schließlich ging der Landespokal, als er 1991 zum ersten Mal vergeben wurde, an die damalige SpVgg Zschopau. Anlässlich dieses Erfolgs hat die heutige BSG Motor Zschopau die Pokalhelden von einst noch einmal zusammengetrommelt und an deren unvergessliche Erlebnisse erinnert.
Favoriten aus Aue besiegt
"Alle waren unwahrscheinlich begeistert. Mitunter hatten sie sich ja fast 30 Jahre lang nicht gesehen", sagt Volkmar Neubert, der damals als Zschopauer Trainer fungierte und nun die treibende Kraft für das Treffen war. Welch historischer Erfolg ihnen damals gelungen sei, war der Mannschaft 1991 noch nicht klar. "Die Tragweite war uns damals nicht bewusst", so Neubert. Dass Zschopau nun in einem Zuge mit prominenten Klubs zu nennen ist, macht die Beteiligten heute stolz. Damals wollten sie jedoch einfach nur Fußball spielen - und als Außenseiter im Finale den favorisierten FC Wismut Aue II ärgern, was mit 4:1 auch gelang.
Ein denkwürdiges Spiel im DFB-Pokal
Dem viel umjubelten Pokalsieg folgte noch eine weitere außergewöhnliche Partie. Schließlich hatten sich die Zschopauer als Landespokalsieger für den DFB-Pokal qualifiziert, in dem das ganz große Los zwar ausblieb. Doch auch Rot-Weiß Hasborn sorgte dafür, dass diese erste Runde wohl nie vergessen wird. Genauer gesagt war es der Schiedsrichter aus Bayern, der das Spiel zu einer Besonderheit machte. "Er hat uns gesagt, wir Ossis sollten erst einmal Fußballspielen lernen. Er hat uns wirklich verarscht", sagt der damalige SpVgg-Verteidiger Ingo Klöpping, der bereits nach 30 Minuten wegen einer vermeintlichen Notbremse die Rote Karte sah. Obwohl später auch noch Uwe Frenzel wegen Meckerns vom Platz flog, rettete sich das Team in doppelter Unterzahl in die Verlängerung. Trotz der beiden Tore von Uwe Sieber stand am Ende vor 1200 Zuschauern eine 2:3-Niederlage zu Buche. Bitter, doch auch darüber konnten die Pokalhelden von einst bei ihrem Jubiläum nun schmunzeln.

|
|
Blick vom 16. November 2019 |
BSG Motor Zschopau läuft
mit 100-Jahre-Sturm auf -
Verein bereitet sich ein spätes
Geschenk zum großen Jubiläum
Die großen Feierlichkeiten haben die
Fußballer der BSG Motor Zschopau bereits
hinter sich. Schließlich wurde
anlässlich des Jubiläums "100 Jahre
Fußball in Zschopau" bereits im Sommer
ein großes Festprogramm auf die Beine
gestellt, zu dem unter anderem die
Endspiele des Fußball-Kreispokals
gehörten. Doch Geschenke werden dem
Verein noch jetzt bereitet - und zwar
von sich selbst.
Ungeschlagen auf erstem Platz
Als einzige Mannschaft der
Fußball-Kreisliga Ost die ist BSG Motor
noch ungeschlagen. Neun Siege und zwei
Remis bringen der Mannschaft 29 Punkte
ein, mit denen sie die Tabelle derzeit
souverän anführt. Als ärgster Verfolger
hat der SV Tirol Dittmannsdorf bereits
sechs Punkte Rückstand. Ihre gute Form
stellen die Zschopauer zuletzt beim
3:0-Heimsieg gegen den VfB Zöblitz unter
Beweis, der in die Vereinsgeschichte
einging. Nie zuvor war die Angriffsreihe
der BSG Motor so alt gewesen.
Mit 57 Jahren 90 Minuten
durchgespielt
"Passend zu unserem Jubiläumsjahr stand
in der zweiten Halbzeit ein
100-Jahre-Sturm auf dem Platz",
berichtet Mannschaftsleiter Sven
Sachteleben. Damit spielte er auf zwei
Routiniers an, die in vorderster Front
für Torgefahr sorgten. Einer davon war
Frank Seefeldt, der trotz seiner 57
Jahre die kompletten 90 Minuten
absolvierte und mit seiner Vorlage zum
3:0 maßgeblichen Anteil am Sieg hatte.
Erst später eingewechselt wurde Ulf
Mortensen.
Neuzugang feiert sein Debüt
Der 43-Jährige ging zwar diesmal leer
aus, hatte aber zuvor bereits beim
Auswärtssieg in Wolkenstein seinen
Torriecher unter Beweis gestellt. Die
zwei Oldies sorgen dafür, dass die BSG
diese Saison aus der Not eine Tugend
gemacht. Die mitunter dünne
Personaldecke spiegelt sich nicht in den
Ergebnissen wider, weil andere Spieler
in die Bresche springen - darunter auch
die Routiniers. Außerdem feierte gegen
Zöblitz mit Clemens Matthes ein
Neuzugang sein Debüt.

|
 |
Fussball.de vom 07. November 2019 |
Mit 57 Jahren noch Knipser
in der Kreisliga
Als wir Frank Seefeldt für dieses
Gespräch anrufen, muss es schnell gehen:
Er habe gleich Training, betont er. Der
57-Jährige steht seit dieser Saison
wieder für die BSG Motor Zschopau in der
Kreisliga-Ost auf dem Platz, nachdem für
ihn vor knapp neun Jahren nach 43
aktiven Jahren im Vereinsfußball
eigentlich Schluss war. Eigentlich.
Als bei der BSG zu Beginn der Saison Not
am Mann war und Frank Seefeldt gefragt
wurde, ob er bereit sei, in der
Mannschaft auszuhelfen, überlegte er
zunächst lange. Schließlich wollte er
das "kleine Abenteuer", wie er es im
Gespräch mit FUSSBALL.DE nennt, aber
eingehen und fügt an: "Wenn ich was
sage, stehe ich zu meinem Wort." Gesagt,
getan. Familie und Freunde seien nach
seiner Entscheidung durchaus überrascht
gewesen, seine Mannschaftskollegen haben
ihn aber "sehr gut aufgenommen",
schildert der 57-Jährige.
Das Kicken mache Seefeldt natürlich
immer noch Spaß. Ihm sei zwar bewusst,
dass fußballerisch in dem Alter so
einiges nicht mehr geht. "Gewisse Sachen
verlernt man aber eben nicht, das ist
wie beim Radfahren." Nachdem der Stürmer
in den vergangenen Wochen schon einige
Torvorlagen gegeben hatte, konnte er
sich schließlich sogar selbst in die
Torschützenliste eintragen. Und während
seine Mannschaftskollegen ihn nach dem
Treffer euphorisch beglückwünschten,
wurde ihm bewusst, dass doch noch was
geht.
Auch für die gesamte Mannschaft der BSG
Motor Zschopau läuft es in dieser Saison
richtig gut: "Wir haben bisher noch kein
einziges Spiel verloren", erzählt
Seefeldt. Zwar musste er aufgrund einer
kleinen Verletzung schon pausieren – in
seiner Zeit vor der Fußballpause sei das
nie vorgekommen – aber da er jetzt
wieder fit sei, wolle er spielen so
lange es noch geht. Im Vordergrund steht
für Seefeldt aber vor allem sein Team:
"Man nimmt sich selbst nicht mehr viel
vor, aber ich bin froh, den Jungs noch
ein bisschen zu helfen."

|
|
Freie Presse vom 03. Juli 2019 |
Wenn sich Verzicht als Gewinn erweist - Organisator Volkmar Neubert zieht nach dem Jubiläum „100 Jahre Fußball in Zschopau“ auch dank der Pokal-Endspiele ein positives Fazit
Um den 100. Geburtstag des Fußballs
im Ort gebührend zu feiern,
hat die BSG Motor Zschopau in
dieser Saison auf die Teilnahme
am Erzgebirgspokal verzichtet.
Wie es dazu kam, ob sich das Jubiläum
als Erfolg erwiesen hat und
wie er überhaupt zum Zschopauer
Fußball gekommen ist, verrät
Volkmar Neubert im Gespräch mit
Andreas Bauer. Der 69-jährige Flöhaer,
einst Trainer im Verein, hatte
großen Anteil an der Organisation
der Festlichkeiten.
Freie Presse: Drei Tage lang
wurde das Jubiläum „100 Jahre
Fußball in Zschopau“ gefeiert.
Wie fällt Ihr Fazit aus?
Volkmar Neubert: Wir als BSG Motor
sind hoch zufrieden. Auch von
den anderen Beteiligten – den
Mannschaften, die an den drei Pokal-
Endspielen teilgenommen haben
– gab es viel Lob und Dank. Bis
auf den Flitzer, der gegen Ende des
Erzgebirgspokal-Finales zwischen
Stollberg und Neudorf aufs Spielfeld
gelaufen ist, waren keinerlei Zwischenfälle
zu vermelden.
Volkmar Neubert: Wir als BSG Motor
sind hoch zufrieden. Auch von
den anderen Beteiligten – den
Mannschaften, die an den drei Pokal-
Endspielen teilgenommen haben
– gab es viel Lob und Dank. Bis
auf den Flitzer, der gegen Ende des
Erzgebirgspokal-Finales zwischen
Stollberg und Neudorf aufs Spielfeld
gelaufen ist, waren keinerlei Zwischenfälle
zu vermelden.
Hat sich die Hitze in irgendeiner
Form ausgewirkt?
Bei diesem Flitzer offensichtlich
schon. Ansonsten ist sicherlich der
eine oder andere lieber ins Freibad
gegangen. Aber was Zuschauerzahlen
angeht, ist man wohl nie richtig
zufrieden. Ich denke, 300 zahlende
Besucher am Freitagabend beim
7:2-Sieg unserer Männer gegen die
Traditionself des FC Karl-Marx-Stadt
und die reichlich 700 Zuschauer bei
den Endspielen am Samstag können
sich sehen lassen. Für den Verkauf
war die Hitze gut. Unsere 40 Fässer
Bier waren fast komplett leer.
Wäre es ein noch schöneres Erlebnis
geworden, wenn die BSG
womöglich selbst um den Pokal
gespielt hätte?
Wenn wir selbst einer der Finalisten
gewesen wären, hätten wir das Endspiel
nicht ausrichten dürfen. Weil
uns vom Kreisverband mitgeteilt
worden ist, dass die Endspiele möglichst
auf neutralem Boden stattfinden
sollen und die Chancen für unsere
Bewerbung als Ausrichter sonst
gesunken wären, haben wir von
vornherein auf die Pokalteilnahme
verzichtet. Im Nachhinein können
wir sagen, etwas Besseres hätte uns
nicht passieren können. Ohne die
Endspiele hätten wir bestimmt kein
so großes Publikum angelockt.
Was war für Sie das Highlight
dieses Jubiläums?
Die riesige Kulisse am Samstag war
wirklich einzigartig. Aber für unseren
Verein und für mich persönlich
war der Freitagabend ganz wichtig,
weil viele ehemalige Spieler gekommen
sind. Die Truppe, die ich Anfang
der 1990er-Jahre in der Landesliga
betreut habe und mit der wir
1991 erster sächsischer Pokalsieger
wurden, war fast komplett vor Ort.
Da werden Erinnerungen wach, es
gibt viel zu reden. Schon früh habe
ich mich deshalb entschieden, das
Auto stehen zu lassen und nachts
eventuell per Taxi heimzufahren.
Dank eines Kollegen aus dem Verein
war ich 2.30 Uhr zuhause in Flöha.
Aber auch mit dem FCK verbinden
Sie Erinnerungen, richtig?
Das kann man so sagen, denn im
Sommer 1967 bin ich zu den Junioren
des FCK gewechselt. Als ich damals
mit 17 Jahren mein Debüt bei
den Eppendorfer Männern gab und
im Pokalspiel gegen Motor West
Karl-Marx-Stadt zwei Tore in zehn
Minuten schoss, sprach mich Heinz
Weber vom FCK an. So ging es los.
Und wie ging es weiter?
Schon ein Jahr später habe ich es in
die Oberliga-Mannschaft geschafft.
Wegen personeller Engpässe war
ich 1968 sogar im Intertoto-Cup dabei.
Und mit der Junioren-Auswahl
der DDR durfte ich im gleichen Jahr
zu einem Turnier nach Frankreich.
Kurz darauf gehörte ich zum erweiterten
Olympia-Kader, aber daraus
wurde leider nichts. 1972 erlitt ich
die erste schwere Knieverletzung,
1974 war nach der nächsten Operation
wegen eines Kreuzbandrisses
im linken Knie mit 24 Schluss.
Wie kamen Sie nach Zschopau?
Mir war schon immer klar, dass ich
Trainer werden wollte. In Eppendorf
habe ich die Männer betreut und es
auch selbst noch mal auf dem Rasen
probiert. Als 1980 Gerd Schädlich
anrief und mich nach Scharfenstein
holen wollte, habe ich Ja gesagt.
Dann kam der Pfingstsamstag 1980.
Beim Spiel in Mulda zog sich in der
ersten Halbzeit Gerd Schädlich einen
Schien- und Wadenbeinbruch
zu, ich mir nach der Pause einen
Achillessehnenriss. Diesen Gips habe
ich im Sommer noch getragen,
als ich zur ersten Einheit als Trainer
nach Zschopau kam.
Und Sie sind bis heute hier...
Mit einigen Unterbrechungen und
inzwischen nicht mehr als Trainer.
Aber mir macht es Spaß, mich um
Spieler und Sponsoren zu kümmern
– vor allem jetzt beim Jubiläum. Die
Unterstützung von allen, auch Firmen
und Fans, war wirklich super.
Eine Ehrung gab es auch noch?
Eigentlich habe ich nie viel von Auszeichnungen
gehalten. Aber als ich
die Ehrennadel des Landesverbandes
in Silber bekam, war ich wirklich
stolz. Riesig gefreut hat mich,
dass auch unser verstorbener Vorsitzender
Gert Schmerler posthum geehrt
wurde, seine Frau und seine
Tochter waren da. Mit ihm habe ich
viel für das Fest vorbereitet – und in
Gedanken war er immer dabei.

|
|
Blick vom 28. Juni 2019 |
Immer wieder zurück in die Erfolgsspur - Jubiläum: Zschopauer Fußballer liefern im Laufe eines Jahrhunderts viele Erfolgsgeschichten
Nach vielen Jahren in der höchsten Spielklasse des damaligen Bezirkes Karl-Marx-Stadt erlebte der Zschopauer Fußball kurz nach der Wende seine besten Jahre. In der Landesliga war die Mannschaft unter dem Namen SpVgg eine feste Größe in der Landesliga. Im ersten Jahr sprang sogar Platz 3 heraus. Außerdem schrieben die Motorradstädter als erster Gewinner des sächsischen Landespokals Geschichte, was ihnen 1991 sogar die Teilnahme am DFB-Pokal einbrachte.
Neue erfolgreiche Ära begann
Als Zschopauer FC sorgte das Team ab 1995 in der Bezirksliga weiter für Furore, ehe es im Sommer 2005 zum Tiefpunkt kam. Der Konkurs des damaligen Hauptsponsors und der damit verbundene Schuldenberg läuteten die Auflösung des Zschopauer FC ein, die jedoch längst nicht das Ende des Fußballs in der Motorradstadt darstellte. Mit der Wiedergeburt der BSG Motor Zschopau begann eine neue erfolgreiche Ära.
Atemberaubende Rückrunde zum Jubiläum
Weil die jungen Talente dem Verein die Treue hielten und auch noch einige wichtige Routiniers an Bord waren, gelang auf Anhieb der Durchmarsch von der 2. Kreisklasse in die Bezirksklasse. Zwei Kreispokalsiege bereicherten die Erfolgsgeschichte, zu der auch der Gewinn des Erzgebirgsmeistertitels. Inzwischen spielt die BSG Motor in der Kreisliga - und legte ausgerechnet im Jahr des 100-jährigen Bestehens eine atemberaubende Rückrunde hin.
Mit neun Siegen und vier Unentschieden blieb die Mannschaft von Trainer Mario Hartung nach der Winterpause ungeschlagen und hätte damit beinahe sogar noch um den Staffelsieg mitgespielt. Sechs Punkte betrug letztlich der Rückstand auf Deutschneudorf (1.). Nach der tollen Erfolgsserie ist den Motor-Kickern beim Jubiläum nach Feiern zumute, auch wenn das Jahr seine traurige Seite hatte. So wird beim Jubiläum dem kürzlich verstorbenen Vereinsvorsitzenden Gert Schmerler gedacht. (aba)

|
|
Freie Presse vom 26. Juni 2019 |
Im Schatten der Motorräder
wuchs eine andere Leidenschaft - Sportlichen Ruhm hat die
Stadt Zschopau vor allem
seinen Geländefahrern zu
verdanken. Doch es gibt
noch eine andere Sportart,
die inzwischen seit genau
100 Jahren viele Menschen
begeistert und zahlreiche
Erfolge mit sich brachte.
Gerade als Jörgen Skafte
Rasmussen Mitte der 1920er-Jahre
begann, zusammen mit einem ehemaligen
Studienkollegen einen
Dampfraftwagen (DKW) zu entwickeln,
kam in Zschopau noch eine
andere Bewegung ins Rollen. Einige
junge Männer jagten in ihrer Freizeit
einem runden Leder nach. Obwohl
dies damals noch nicht als
standesgemäß galt, wurde daraus
für viele Menschen eine Leidenschaft.
Ganz so bekannt wie DKW
und später MZ sowie die Geländefahrer,
die auf diesen Maschinen zu
internationalen Erfolgen rasten,
wurden die Fußballer zwar nicht.
Dennoch haben sie allen Grund,
am kommenden Wochenende gebührend
ihren 100. Geburtstag zu
feiern. Denn mit der Gründung des
1. Zschopauer FC begann 1919 in Richard
Helbigs Gaststätte am Brühl
eine echte Erfolgsgeschichte.
Einer, der viel über die Historie
erzählen kann, ist Volkmar Neubert.
Zwar weiß er über die Gründerjahre
und die Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg, als der Verein aufgrund
der Unterstützung durchs Motorradwerk
zur BSG Motor wurde, auch
nur aus der Chronik Bescheid. Doch
zu den letzten vier Jahrzehnte kann
der inzwischen 69-Jährige genau berichten,
denn er hat diese Zeit selbst
mit geprägt. „In Gips habe ich damals
mein erstes Training geleitet“,
erinnert sich Neubert noch genau
an jenen Abend im Sommer 1980.
Weil er sich nach zwei vorherigen
Knieverletzungen nun auch noch
die Achillessehne gerissen hatte,
war seine Zeit als Spieler endgültig
vorbei. Was Pech für Neuberts Gesundheit
war, erwies sich zugleich
aber auch als Glücksfall für den
Zschopauer Fußball. Denn so übernahm
der einstige Lippersdorfer
schon in jungen Jahren den wichtigen
Posten bei der BSG.
„Ich wollte unbedingt Trainer
sein“, sagt der ehemalige Junioren-
Nationalspieler, der in Zschopau –
abgesehen von zwei Auszeiten – seine
sportliche Heimat fand. Schon
von 1980 bis 1985 bejubelte er in der
Bezirksliga viele Siege. Noch legendärer
wurde es beim zweiten Engagement
von 1989 bis 1994: „Das war
die größte Zeit mit dem Meistertitel,
den Aufstiegsspielen und schließlich
dem Gewinn des Landespokals.“
Als erste Mannschaft streckten
die Zschopauer, die damals unter
dem Namen SpVgg beim Endspiel in
Limbach-Oberfrohna den FC Wismut
Aue II mit 4:1 bezwangen, im
Juni 1991 die sächsische Trophäe in
die Höhe. Anschließend durfte das
Team sogar im DFB-Pokal ran. „Ein
schönes Erlebnis“ für den Trainer,
auch wenn es gleich in der ersten
Runde eine 2:3-Niederlage gegen
Rot-Weiß Hasborn-Dautweiler setzte.
Unvergesslich sind für Neubert
zudem die Jahre in der Landesliga.
Deutlich schwerer als der Abstieg
1995 wogen die Ereignisse zehn Jahre
später. Weil der Hauptsponsor des
Vereins Konkurs anmelden musste,
war der Schuldenberg Ende Juni
2005 auch für den Zschopauer FC zu
groß. Der Verein wurde aufgelöst.
Doch nach der Neugründung der
BSG Motor Zschopau gelang sofort
der Neubeginn. Und bald darauf war
auch Volkmar Neubert wieder mit
an Bord. Zunächst als Trainer der
zweiten Mannschaft, später als Vermittler
von Spielern und Sponsoren.
Organisation ist nun die Aufgabe
des 69-Jährigen, der sich daher auch
intensiv ums Jubiläum kümmerte.
Dieses hält bereits am Freitag ein
Wiedersehen mit vielen alten Bekannten
sowie ein Spiel gegen die
Chemnitzer Traditionself bereit. Am
Wochenende folgen dann drei Endspiele
um den Erzgebirgspokal. (Andreas Bauer)

|
|
Freie Presse vom 16. Juli 2016 |
Profi-Traum endet auf der Trainerbank -
Als Trainer will Lars Kröger den
Zschopauer Nachwuchs fördern. Dabei
kommen ihm Erfahrungen zu Gute, die er
einst bei einem Bundesliga-Verein in
München sammelte.
Mit dem neuen Trainer Kosta Runjaic
sowie zahlreichen Verstärkungen im
Spielerkader versucht
Fußball-Zweitligist TSV 1860 München,
zurück in die Erfolgsspur zu finden.
Einen ähnlichen Weg beschreitet ein
Zschopauer, der einst zur
Nachwuchsschmiede des bayrischen
Traditionsvereins gehörte. Allerdings
geht Lars Kröger nicht mehr selbst auf
Torejagd. Vielmehr will der 38-Jährige
seine Erfahrungen an junge Kicker aus
der Region weitergeben. Mit den
F-Junioren der BSG Motor Zschopau hat er
eine neue Herausforderung gefunden. Sie
will Kröger als Trainer in der neuen
Saison zu möglichst vielen Siegen in der
Kreisliga führen.
Im Jahr 1994 war Kröger noch derjenige,
der als Nachwuchsspieler den Anweisungen
der Coaches genau lauschte. Weil er die
Tipps zuvor in Drebach, Zschopau und
auch beim Chemnitzer FC sehr gut
umsetzen konnte, wagte der Erzgebirger
damals den Sprung zu den A-Junioren des
TSV 1860 München. "Das passte ganz gut,
weil ich gleichzeitig eine Lehre im
Hofbräuhaus absolvierte", erklärt der
Gastwirt, der mittlerweile das
Zschopauer Restaurant "Am Alten
Brauhaus" von seinen Eltern übernommen
hat. In München stellte er also die
beruflichen Weichen - allerdiGerade als Jörgen Skafte
Rasmussen Mitte der 1920er-Jahre
begann, zusammen mit einem ehemaligen
Studienkollegen einen
Dampfraftwagen (DKW) zu entwickeln,
kam in Zschopau noch eine
andere Bewegung ins Rollen. Einige
junge Männer jagten in ihrer Freizeit
einem runden Leder nach. Obwohl
dies damals noch nicht als
standesgemäß galt, wurde daraus
für viele Menschen eine Leidenschaft.
Ganz so bekannt wie DKW
und später MZ sowie die Geländefahrer,
die auf diesen Maschinen zu
internationalen Erfolgen rasten,
wurden die Fußballer zwar nicht.
Dennoch haben sie allen Grund,
am kommenden Wochenende gebührend
ihren 100. Geburtstag zu
feiern. Denn mit der Gründung des
1. Zschopauer FC begann 1919 in Richard
Helbigs Gaststätte am Brühl
eine echte Erfolgsgeschichte.
Einer, der viel über die Historie
erzählen kann, ist Volkmar Neubert.
Zwar weiß er über die Gründerjahre
und die Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg, als der Verein aufgrund
der Unterstützung durchs Motorradwerk
zur BSG Motor wurde, auch
nur aus der Chronik Bescheid. Doch
zu den letzten vier Jahrzehnte kann
der inzwischen 69-Jährige genau berichten,
denn er hat diese Zeit selbst
mit geprägt. „In Gips habe ich damals
mein erstes Training geleitet“,
erinnert sich Neubert noch genau
an jenen Abend im Sommer 1980.
Weil er sich nach zwei vorherigen
Knieverletzungen nun auch noch
die Achillessehne gerissen hatte,
war seine Zeit als Spieler endgültig
vorbei. Was Pech für Neuberts Gesundheit
war, erwies sich zugleich
aber auch als Glücksfall für den
Zschopauer Fußball. Denn so übernahm
der einstige Lippersdorfer
schon in jungen Jahren den wichtigen
Posten bei der BSG.
„Ich wollte unbedingt Trainer
sein“, sagt der ehemalige Junioren-
Nationalspieler, der in Zschopau –
abgesehen von zwei Auszeiten – seine
sportliche Heimat fand. Schon
von 1980 bis 1985 bejubelte er in der
Bezirksliga viele Siege. Noch legendärer
wurde es beim zweiten Engagement
von 1989 bis 1994: „Das war
die größte Zeit mit dem Meistertitel,
den Aufstiegsspielen und schließlich
dem Gewinn des Landespokals.“
Als erste Mannschaft streckten
die Zschopauer, die damals unter
dem Namen SpVgg beim Endspiel in
Limbach-Oberfrohna den FC Wismut
Aue II mit 4:1 bezwangen, im
Juni 1991 die sächsische Trophäe in
die Höhe. Anschließend durfte das
Team sogar im DFB-Pokal ran. „Ein
schönes Erlebnis“ für den Trainer,
auch wenn es gleich in der ersten
Runde eine 2:3-Niederlage gegen
Rot-Weiß Hasborn-Dautweiler setzte.
Unvergesslich sind für Neubert
zudem die Jahre in der Landesliga.
Deutlich schwerer als der Abstieg
1995 wogen die Ereignisse zehn Jahre
später. Weil der Hauptsponsor des
Vereins Konkurs anmelden musste,
war der Schuldenberg Ende Juni
2005 auch für den Zschopauer FC zu
groß. Der Verein wurde aufgelöst.
Doch nach der Neugründung der
BSG Motor Zschopau gelang sofort
der Neubeginn. Und bald darauf war
auch Volkmar Neubert wieder mit
an Bord. Zunächst als Trainer der
zweiten Mannschaft, später als Vermittler
von Spielern und Sponsoren.
Organisation ist nun die Aufgabe
des 69-Jährigen, der sich daher auch
intensiv ums Jubiläum kümmerte.
Dieses hält bereits am Freitag ein
Wiedersehen mit vielen alten Bekannten
sowie ein Spiel gegen die
Chemnitzer Traditionself bereit. Am
Wochenende folgen dann drei Endspiele
um den Erzgebirgspokal.ngs nicht
in Richtung Profi-Karriere.
Als der gebürtige Drebacher für die
Junioren des TSV 1860 in der Bayernliga
kickte, träumte er anfangs durchaus vom
großen Durchbruch. "Ich war oft im
Stadion", erzählt der talentierte
Linksfuß. Allerdings beschränkten sich
seine Besuche immer auf den
Zuschauerbereich. Hinunter ins
Rampenlicht hat er es nie geschafft -
und auch keiner seiner damaligen
Teamkollegen. Kröger selbst spielte noch
einige Jahre beim TSV München-Großhadern
in der Landesliga Süd, ehe er 2005 in
die Heimat zurückkehrte. Nach einer
weiteren halben Saison bei seinem
Stammklub in Drebach war dann endgültig
Schluss mit der Fußballer-Laufbahn. Doch
wie so viele ließ auch ihn das runde
Leder nie richtig los. Und so blieb der
Gastwirt als Nachwuchs-Trainer seiner
Leidenschaft treu.
Bislang war Lars Kröger beim FSV
Zschopau/Krumhermersdorf meist für
Mannschaften in höheren Altersklassen
zuständig. Nun wartet bei der BSG Motor
seine bislang größte Herausforderung auf
ihn. Er muss den Jüngsten im Verein, die
in den vergangenen Monaten bei
Bambini-Turnieren erste Erfahrungen
sammelten, Spielverständnis und Technik
vermitteln. "Da kommt mir ein schönes
Fach-Buch zugute", sagt Kröger, der sich
in einem wichtigen Punkt schon sicher
ist: "Alles muss auf spielerische Weise
geschehen, um die Kinder bei Laune zu
halten." Reines Konditions- und
Krafttraining ist also ein Tabu. (Andreas Bauer)

|
|
Freie Presse vom 10. August 2015 |
Aufsteiger gelingt Sensation - Im
Erzgebirgspokal hat der
Kreisliga-Neuling BSG Motor Zschopau die
Erzgebirgsliga-Kicker des SV
Großrückerswalde mit 5:3 in die Knie
gezwungen.
Die erste Überraschung der neuen
Fußballsaison hat nicht lange auf sich
warten lassen. So warf der
Kreisliga-Aufsteiger BSG Motor Zschopau
in der gestrigen Ausscheidungsrunde den
höherklassigen SV Großrückerswalde mit
einem 5:3-Erfolg aus dem
Erzgebirgspokal. Auch der FSV Motor
Marienberg II und der FV Krokusblüte
Drebach/ Falkenbach, die jeweils
auswärts 2:1 gewannen, kamen weiter. Die
Kicker aus Gornau und Wolkenstein
mussten die Segel streichen.
Während viele Resultate den Erwartungen
im Vorfeld entsprachen, stellte der
Zschopauer Erfolg eine kleine Sensation
dar. Schließlich haben sich die
Motor-Kicker gerade erst aus den Tiefen
der Kreisklasse wieder nach oben in die
Kreisliga gearbeitet. Im Gegensatz dazu
verfolgen die Großrückerswalder in der
Erzgebirgsliga höhere Ambitionen. Diesen
wurde der Favorit im gestrigen
Pokalduell allerdings nicht gerecht.
Schon nach 15 Sekunden gerieten die
Gäste durch Niekammers Blitztor auf die
Verliererstraße.
"Ob wir die Aufgabe zu leicht genommen
haben, kann ich nicht sagen. Auf jeden
Fall sind wir nicht ins Spiel gekommen",
ärgerte sich Tobias Moritz. Der
Großrückerswalder Trainer vermisste bei
seiner Elf die Laufbereitschaft und den
in der Vorbereitung gezeigten
Kombinationsfußball: "Das waren zu viele
Einzelaktionen." Dagegen setzten die
taktisch clever agierenden Zschopauer
aus einer tief gestaffelten Defensive
mit langen Bällen ihre Angreifer
geschickt in Szene. Trotz eines
Doppelpacks in der Schlussphase reichte
die Aufholjagd der Gäste nicht.
"Vielleicht war es nach der guten
Vorbereitung ein Schuss vor den Bug zur
rechten Zeit", sagt Moritz über die
Niederlage: "Lieber jetzt als am ersten
Punktspieltag." (Andreas Bauer)

|
|
Freie Presse vom 13. Juni 2015 |
Auch der zweite Neuanfang
gelingt - Schon vor dem vorletzten
Spieltag in der 1. Fußball-Kreisklasse
steht die BSG Motor Zschopau als Sieger
der Mitte-Staffel fest. Damit feiert das
Team den zweiten Aufstieg in Folge.
Als 2005 der Zschopauer FC aufgrund
eines riesigen Schuldenberges aufgelöst
wurde, gelang den Motorradstädtern nach
der Neugründung als BSG Motor Zschopau
der Durchmarsch von der 2. Kreisklasse
auf die Bezirksebene. Rund zehn Jahre
später ist dem Verein der zweite
Neuanfang gelungen, diesmal ausgelöst
durch personelle Probleme. Weil der BSG
im Sommer 2013 die Spieler ausgingen,
zog sie sich aus der Erzgebirgsliga
zurück. Es blieb nur noch die zweite
Mannschaft, die sogar in die 2.
Kreisklasse abrutschte. Aus diesen
Niederungen hat es der Verein nun wieder
in die Kreisliga geschafft, denn als
Staffelsieger der 1. Kreisklasse Mitte
feiert die Mannschaft den zweiten
Aufstieg in Folge.
Zwei Spieltage sind noch zu absolvieren,
doch mit 61 Punkten und 80:17 Toren ist
Motor nicht mehr von Platz 1 zu
verdrängen. "Wir hatten uns von Anfang
dieses Ziel gesetzt, denn mittlerweile
passt die Mischung optimal", sagt
Kapitän David Butz. Junge Spieler wie
Phillip Uhlig oder Andreas Engert haben
den Sprung aus dem Junioren- in den
Männerbereich erfolgreich gemeistert.
Das Grundgerüst bilden jedoch ältere
Spieler, von denen einige schon in der
Erzgebirgsliga gespielt haben - so wie
unter anderem Robin Bartsch oder
Top-Torjäger Benjamin Uhlig (19
Treffer). Auch Butz, der im zentralen
Mittelfeld die Fäden zieht, war bereits
in den Glanzzeiten dabei.
Als wichtig erwiesen sich zudem zwei
Rückkehrer. Während Toni Niekammer nach
einem Abstecher Richtung Börnichen der
BSG-Offensive wieder frischen Schwung
verlieh, koordinierte Steve Schüler als
Libero die Defensive. Nach hartnäckigen
Schulterproblemen, die ihn zu einer
langen Auszeit gezwungen hatten,
präsentierte sich der Routinier in
altbekannter Stärke.
Gut möglich, dass Zschopau aber bald
wieder zur Vierer-Abwehrkette
zurückkehrt. Denn dem Trainer- gespann
Ronny Morwinsky und Mario Hartung ist
nicht entgangen, dass das Team mitunter
wackelte. Mitte der Rückrunde war die
BSG in drei Spielen ohne Sieg. Doch das
0:1 gegen Buchholz blieb die einzige
Niederlage. "In dieser Phase waren wir
zu ungeduldig im Angriff. Außerdem hat
uns ein Gegentor schnell aus dem Konzept
gebracht", berichtet Butz. Mittlerweile
haben die Zschopauer die Köpfe wieder
oben und blicken optimistisch nach vorn.
"Wir freuen uns auf die Kreisliga", sagt
der 28-jährige Kapitän. (Andreas
Bauer)

|
|
Freie Presse vom 25. Juni 2014 |
Teamgeist wird 23 Jahre
nach dem Pokalsieg neu entfacht -
Die Zschopauer Fußballer, die 1991
auf Landesebene für Furore sorgten,
genossen beim Jubiläum des Vereins ihr
Wiedersehen.
Als Sieger der Ost-Staffel der
2. Kreisklasse haben die Fußballer der
BSG Motor die "Meisterschale" von
Staffelleiter Manfred Reithmeier
erhalten. Diese Siegerehrung, der
9:0-Sieg im letzten Saisonspiel gegen
den FSV 95 Scharfenstein/Großolbersdorf
II und die anschließende Meisterfeier
stellten den Abschluss des zweitägigen
Jubiläums "95 Jahre Fußball in Zschopau"
dar, das an noch größere Erfolge
erinnerte. So gingen die Kicker, die
Anfang der 1990er-Jahre als SpVgg
Zschopau den Sachsenpokal gewannen,
wieder auf Torejagd.
Neben einem Punktspiel im
Nachwuchsbereich und dem Kinderfest, in
das auch die Eltern eingebunden waren,
stellte das sogenannte Ehemaligen-Spiel
den Höhepunkt des Festes dar. Die
Pokalsieger-Elf von 1991, die im
damaligen Finale mit 4:1 gegen Wismut
Aue II gewann, traf auf die einstigen
C-Junioren des Zschopauer FC, die 2001
den Bezirkspokal holten. Zu den von Lars
und Uli Schmidt trainierten
"Jungspunden" gehörten unter anderem
David Butz, Kai Hamann und Steve
Schüler. Zur Verstärkung hatten sie
außerdem die beim VfL
Hohenstein-Ernstthal in der Landesliga
spielenden Toni Grabowski und Marc
Benduhn an Bord geholt, die in der
Vergangenheit ebenso für Zschopau aktiv
waren.
Für die Oldies, von Trainer-Fuchs
Volkmar Neubert taktisch und spielerisch
hervorragend eingestellt, liefen Kicker
wie Ingo Klöpping, Steven Bergt, Karsten
Thost, Michael Franz und Mike Weizel
auf. "Ich habe vor vier Monaten die
Spieler eingeladen und um eine
individuelle, ordentliche Vorbereitung
gebeten", erzählt Neubert, der insgesamt
15 Jahre auf der Zschopauer Trainerbank
verbrachte. Einer derjenigen, die seiner
Einladung folgten, war Uwe Sieber. "Wie
ich mich fit halte? Indem ich gerade aus
laufe", grinste der Gelenauer, der "mit
Fußball spielen kaum noch was am Hut"
hat. Deswegen erntete er ungläubiges
Kopfschütteln seiner Frau, als er die
Fußballtasche doch wieder packte. "Es
war toll, mit den alten Kumpels wieder
zusammen zu spielen", sagt der
53-Jährige. Er betont aber auch, dass zu
vielen ehemaligen Mitspielern noch
persönliche Kontakte bestehen. So habe
man sich kürzlich erst zum 60.
Geburtstag von Thomas Damm getroffen,
dem ehemaligen Masseur der Mannschaft.
"Es war damals schon eine tolle Zeit.
Wir hatten in Zschopau fast
Profi-Bedingungen und eine über- ragende
Truppe beisammen", schwärmt Sieber, der
von 1988 bis 1993 in der Motorradstadt
spielte. Während des Ehemaligen-Spiel
erinnerte so manche Kombination an
Aktionen von einst. So wie 1991, als
sich die Zschopauer mit ihrem
Landespokalsieg für die erste Hauptrunde
des DFB-Pokals qualifizierten. Bei der
unglücklichen 2:3-Niederlage nach
Verlängerung gegen den SV Rot-Weiß
Hasborn-Dautweiler erzielte Sieber beide
Tore. Doch aufgrund zweier roter Karten
waren die Zschopauer am Ende nur noch zu
neunt - die Überraschung blieb aus.
Dass die Oldies den ehemaligen
C-Junioren am Ende mit 2:5 unterlagen,
geriet zur Nebensache. "Es hat großen
Spaß gemacht. Man könnte so etwas wieder
mal machen", waren sich Volkmar Neubert
und Uwe Sieber einig. Sie sprachen mit
ihrer Meinung allen Beteiligten aus den
Herzen. Die ehemaligen Spieler genossen
das Wiedersehen auch abseits des Rasens
und ließen alte Geschichten neu
aufleben. (Olaf Wirth)

|
|
Freie Presse vom 12. Juli 2013 |
Der Absturz von Motor Zschopau: Die
BSG fängt wieder bei Null an -
Der Verein hat seine Männer-Elf aus
der Fußball-Erzgebirgsliga
zurückgezogen. Ein Einstufen in die
Kreisliga lehnte die Verbandsspitze ab.
Die älteren
Vereinsmitglieder können sich noch gut
an die glorreichen Zeiten der Zschopauer
Fußballer erinnern. Nach der Wende
feierten die damals unter dem Namen
Spielvereinigung angetretenen
Motorstädter den ersten
Sachsenpokal-Sieg überhaupt. Es folgte
die Teilnahme am DFB-Pokal. Doch der
Glanz der glorreichen Zeit ist endgültig
verblasst. Die BSG Motor fängt wieder
bei Null an - in der niedrigsten
Spielklasse.
"Zschopau hat per Schreiben vom 6. Juli
seine erste Männermannschaft aus dem
Spielbetrieb der Erzgebirgsliga
zurückgezogen", erklärt Jens Breidel,
Geschäftsführer des Kreisverbands. Doch
warum stürzte der Verein überhaupt so
tief? "Wir sind personell nicht in der
Lage, eine Mannschaft zu stellen",
begründet Klubchef Gert Schmerler. Zu
viele Spieler haben in der aktuellen
Sommerpause dem Verein den Rücken
gekehrt.
Den Ursprung des Übels sieht Schmerler
aber deutlich weiter zurückliegen. 2011
wurden seine Zschopauer noch Meister in
der Bezirksklasse. Ein Jahr später
holten sie den ersten Titel in der neu
gegründeten Erzgebirgsliga. Trotzdem
verzichtete die Gemeinschaft zweimal auf
den Aufstieg in die Bezirksliga.
Schmerler: "2011 spielte der finanzielle
Aspekt die entscheidende Rolle. Wir
waren in den Jahren zuvor sportlich
schneller gewachsen als wirtschaftlich.
2012 hatten wir einfach nicht die
geforderte Anzahl an
Nachwuchsmannschaften." (Patrick
Herrl)

|
 |
Freie Presse vom 28. Juli
2012 |
Trainer-Urgestein zieht endgültigen
Schlussstrich - Mit Zschopaus Fußballern
feierte Volkmar Neubert große Erfolge.
Nun nimmt der 62-Jährige für immer
seinen Hut, wobei ein bemerkenswerter
Zyklus seine Amtszeit prägte
Schmunzelnd sagt Volkmar Neubert: "Meine
fünf Jahre sind mal wieder rum." Der
Fußball-Trainer, der aus Lippersdorf
stammt und mittlerweile in Flöha wohnt,
spielt damit auf einen bemerkenswerten
Zyklus an, der ihn mit seiner
sportlichen Heimat Zschopau verbindet.
Den dortigen Fußballverein betreute er
insgesamt 15 Jahre, unterteilt in drei
Amtszeiten von jeweils gleicher Dauer.
Dass er irgendwann noch einmal
zurückkehrt, schließt der 62-Jährige
aus: "Ich ziehe einen Schlussstrich als
Trainer, will die BSG Motor aber
weiterhin unterstützen, zum Beispiel bei
der Sponsorengewinnung."
Erstmals verschlug es den einstigen
Spieler des FC Karl-Marx-Stadt 1980 in
die Motorradstadt - nach einer
interessanten Vorgeschichte. Wegen
mehrerer Knie-Operationen hatte Neubert
die Fußballschuhe eigentlich an den
Nagel gehängt. Er ließ sich jedoch
breitschlagen in Scharfenstein noch
einmal anzugreifen. "Das war in der
Bezirksklasse, und wir sollten unbedingt
aufsteigen", erinnert sich der
Berufsschullehrer: "Im entscheidenden
Spiel gegen Mulda kam es knüppelhart.
Kurz vor der Halbzeit erwischte es erst
Spielertrainer Gerd Schädlich mit einem
Schien- und Wadenbeinbruch. Dann
übernahm ich für ihn und riss mir zehn
Minuten nach der Pause die
Achillessehne."
Rückblickend sieht Neubert diese
Geschehnisse locker, führten sie ihn
doch auf den richtigen Weg. Statt weiter
auf Torejagd zu gehen, wechselte er auf
die Trainerbank und fing "noch in Gips"
prompt in Zschopau an. Es folgten schöne
Jahren, in denen Neubert sein Team zu
einem Staffelsieg auf Bezirksebene
führte und sogar um den Aufstieg in die
DDR-Liga spielte. "Zuhause hat es gegen
Vorwärts Plauen noch zu einem 0:0
gereicht. Aber auswärts haben wir dann
sechs Gegentore kassiert", erinnert sich
der damals 35-jährige Coach.
1985 sollte frisches Trainerblut den
Motorradstädtern neuen Schwung
verleihen. Doch nach einem Abstecher zu
Ascota Karl-Marx-Stadt kehrte Neubert
1989 nach Zschopau zurück. "Das war die
schönste Zeit", schwärmt der Trainer
noch heute. Nicht zuletzt, weil er kurz
nach der Wende mit seiner Mannschaft als
erster Landespokalsieger in die
Geschichte des sächsischen Fußballs
einging: "In Limbach-Oberfrohna gewannen
wir 4:1 gegen Aue II." Von der
anschließenden Pleite im DFB-Pokal ist
Neubert zwar nur noch die "unterirdische
Leistung" des bayerischen
Schiedsrichters in Erinnerung, doch
dafür folgten viele andere schöne Spiele
in der Landesliga. Als Neuberts Frau
einer schweren Krankheit erlag, warf er
1994 erneut das Handtuch.
Nach einer längeren Pause entdeckte der
Flöhaer die Lust am Fußball 2007 neu.
Ein kurzer Anruf im Urlaub genügte, und
schon war er zur Stelle. Die
Herausforderung, aus der zweiten
Motor-Mannschaft eine schlagkräftige
Truppe zu formen, klang verlockend. Und
das Experiment gelang, wie ein
Staffelsieg und ein Vizemeistertitel in
der 1. Kreisklasse beweisen. "Vor
anderthalb Jahren hatten wir eine tolle
junge Elf beisammen, aber das hat sich
aus beruflichen Gründen zerschlagen", so
Neubert. Er selbst hat wegen
persönlicher Angelegenheiten auch kaum
noch Zeit und verabschiedet sich daher
endgültig. Den Kontakt zu vielen
ehemaligen Schützlingen will er aber
auch künftig halten. (Andreas
Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 20. Juni
2012 |
Meister will Fokus auf den Nachwuchs
richten - Vorstand der BSG Motor
Zschopau gewählt - Drei Junioren-Teams
in der Bezirksliga gefordert
Personell hat die Ballsportgemeinschaft
(BSG) Motor Zschopau die Weichen für die
Zukunft gestellt. Bei einer
Mitgliederversammlung wurde ein Vorstand
gewählt, zu dem neben dem alten und
neuen Klubchef Gert Schmerler noch Maik
Hofmann (Stellvertreter), David Butz
(Kassenwart) und Julia Haubold
(Schriftführerin) gehören. Auch in
sportlicher Hinsicht ist der Weg
geebnet, da die erste Herren-Mannschaft
den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga
erkämpfte. Organisatorische Fragen gilt
es jedoch noch zu klären, damit der
Erzgebirgsmeister ab August eine Etage
höher alle Auflagen erfüllt.
"Der Aufstieg war ein großer Erfolg, den
sich die Mannschaft redlich verdient
hat. Nun geht es darum, das
Nachwuchs-Soll für die Bezirksliga zu
untermauern", erklärt Schmerler. Drei
Junioren-Vertretungen werden in dieser
Spielklasse gefordert. Entsprechende
Meldungen hat Zschopau für die neue
Saison in Form von Spielgemeinschaften
bereits beim Verband eingereicht. "Damit
alles klargeht, müssen wir trotzdem noch
mehr Kinder für den Fußball gewinnen. Da
sind alle Mitglieder gefordert", so
Schmerler.
In der Vergangenheit stellte das
Nachwuchs-Soll aufgrund der Kooperation
mit dem FSV Krumhermersdorf kein Problem
dar. Nun gehen die Vereine getrennte
Wege. "Was im Herrenbereich nicht
klappte, haben uns die Eltern mit den
Kindern vorgemacht", sagt Schmerler in
Anspielung auf die gescheiterte Fusion
der BSG mit Krumhermersdorf. In den
Junioren-Teams herrschte offenbar mehr
Einigkeit, denn der FSV
Zschopau/Krumhermersdorf - so lautet der
neue Name nach der Umbenennung des FSV
Krumhermersdorf - ist in allen
Altersklassen gut aufgestellt. Nur im
Männerbereich macht der FSV aus zwei
Mannschaften eine (Erzgebirgsliga). Die
BSG stellt dagegen weiterhin zwei
Herren-Teams. Da jedoch Spieler aus der
zweiten in die erste Mannschaft
aufrücken werden, nimmt die Reserve ihr
Aufstiegsrecht für die Kreisliga nicht
wahr. Stattdessen spielt sie auch in der
kommenden Saison in der 1. Kreisklasse.
(Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 26. Mai
2012 |
Fußballklubs gehen auch in Zukunft
getrennte Wege - Der Zusammenschluss der
beiden Vereine BSG Motor Zschopau und
FSV Krumhermersdorf ist endgültig
gescheitert. Trotz einer Umbenennung des
FSV lehnt die BSG einen Beitritt ab.
Der FSV Krumhermersdorf wird in der
neuen Saison unter dem Namen FSV
Zschopau/Krumhermersdorf auf Tore- und
Punktejagd gehen. Fußballer der BSG
Motor Zschopau werden sich trotz der
Umbenennung daran nicht beteiligen, denn
die geplante Vereinigung ist endgültig
gescheitert. „Es wird keinen Anschluss
unseres Vereins an den FSV geben“,
erklärte gestern der BSG-Vorsitzende
Gert Schmerler, nachdem am Vorabend in
seinem Verein noch einmal ausgiebig über
die Zukunft diskutiert wurde.
Eine BSG-Mitgliederversammlung, bei der
der bereits gefasste Beschluss der
Auflösung des Motor- Vereins wieder
aufgehoben werden soll, wird wohl am 15.
Juni den Schlussstrich unter eine
Geschichte mit vielen Wendungen ziehen.
In die anfängliche Euphorie, als beide
Vereine im vergangenen Oktober das
Projekt in Angriff nahmen, mischten sich
offenbar Zweifel.
In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden
noch 2011 viele Aspekte besprochen, um
die im Nachwuchsbereich bereits
existierende Kooperation auf den
Herrenbereich auszudehnen. Die Weichen
schienen gestellt, dass eine neue
Fußball-Macht die Region auf höherer
Ebene würdig vertreten könnte. Doch
nachdem die Krumhermersdorfer die
Auflösung des eigenen und die Gründung
eines neuen gemeinsamen Vereins ohne
Gegenstimme abgesegnet hatten, stellten
sich Anfang März einige der
BSG-Motor-Mitglieder quer: Bei ihrer
Versammlung wurde die nötige
Drei-Viertel-Mehrheit verfehlt. Nur 27
der 49 Anwesenden stimmten für die
Fusion.
Auf das Drängen von Schmerler hin, der
sein Amt als Klubchef zwischenzeitlich
niedergelegt hatte, gab es Ende März
einen zweiten Anlauf. Diesmal sprachen
sich alle anwesenden BSG-Mitglieder für
das Projekt und die Auflösung ihres
Klubs aus. „Allerdings sollte die
Vereinigung nicht mehr in Form einer
Fusion, sondern eines Anschlusses an den
FSV erfolgen“, berichtet der
Vorsitzende. Einem entsprechenden Antrag
stimmten die Krumhermersdorfer Mitte Mai
bei einer Mitgliederversammlung zu. Auch
die Umbenennung stand auf der
Tagesordnung, wobei sich die Mehrheit
für den Namen FSV
Zschopau/Krumhermersdorf aussprach.
„Damit hatten wir den Weg geebnet“, so
FSVAbteilungsleiter Steffen Richter.
„Der Name erwies sich als Zünglein an
der Waage“, sagt Schmerler. Er
persönlich konnte mit der neuen Kreation
leben, doch viele BSG-Mitglieder hätten
die vor allen Fusionsabstimmungen
vereinbarte Variante bevorzugt: BSG
Motor Zschopau/ Krumhermersdorf. Sorgte
zunächst die Frage nach dem Spielort für
heiße Diskussionen, so erwies sich am
Ende der Name als Knackpunkt. „Aber
wirklich entscheidend waren die
Einstellung und das Bewusstsein“, meint
Schmerler zur Entscheidung der
Zschopauer.
Geht es nach dem enttäuschten
BSG-Klubchef, dann ist die Vereinigung
nur vorerst gescheitert: „Früher oder
später müssen die Vereine zusammengehen,
das bringt schon die Nachwuchsarbeit mit
sich.“ In diese will sich die BSG
künftig noch stärker einbringen. „Wir
müssen zum Beispiel mehr Trainer
stellen“, weiß Schmerler, der an der
Kooperation mit dem FSV festhalten und
„die Situation mit etwas Abstand in Ruhe
analysieren will“. Eventuell ließe sich
mit einer neutralen Arbeitsgruppe mehr
erreichen.
Zunächst stehen aber andere
Entscheidungen an. In sportlicher
Hinsicht misst Schmerler dem heutigen
Erzgebirgspokal-Halbfinale beim FC
Concordia Schneeberg II (14 Uhr) eine
große Bedeutung bei – ein Sieg würde
Selbstvertrauen für den Titelkampf
bringen. Auf organisatorischer Ebene
sollen am 15. Juni die Weichen gestellt
werden. „Dann stecken wir den Weg für
die neue Saison ab. Es wird auch eine
Vorstandswahl geben“, sagt Schmerler,
der sich über seine persönliche Zukunft
noch nicht ganz im Klaren ist.
Auf Krumhermersdorfer Seite ist die
Enttäuschung groß. „Vor allem, wenn man
bedenkt, wie viel Aufwand in dieses
Projekt gesteckt wurde. Unsere gesamte
Planung war darauf ausgerichtet“, betont
Steffen Richter. Allerdings bereue der
Verein seine Namensänderung nicht.
„Damit haben wir ein eindeutiges Zeichen
für die Zukunft gesetzt“, stellt der
Abteilungsleiter klar. (Andreas
Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 31. März
2012 |
Zschopau macht den Weg frei - BSG
Motor beschließt Auflösung
Nachdem die geplante Fusion der
Fußballvereine FSV Krumhermersdorf und
BSG Motor Zschopau bereits gescheitert
schien, wird das Projekt nun doch noch
einmal in Angriff genommen. Dabei geht
die Initiative von den Zschopauern aus,
die Anfang März keine ausreichende
Mehrheit für eine Auflösung ihres
Vereins erzielt hatten und damit in eine
Sackgasse geraten waren. "Dieser
Beschluss ist aufgehoben worden. Wir
haben neu abgestimmt, wobei sich diesmal
fast alle für eine Vereinsauflösung
aussprachen", berichtet der
BSG-Vorsitzende Gert Schmerler nach
einer erneuten Versammlung am
Donnerstagabend. Ohne Gegenstimme
sprachen sich 31 Vereinsmitglieder dafür
aus, ein Anwesender enthielt sich der
Stimme.
"Nun werden wir uns mit dem FSV an einen
Tisch setzen, um gemeinsam doch noch
eine Lösung zu finden", sagt Schmerler,
der bereits den Kontakt zum
Krumhermersdorfer Vorstand gesucht hat.
Kurz nach der ersten Abstimmung vor gut
vier Wochen hatte er sein Amt
niedergelegt. In der Folge sei es bei
Motor zu intensiven Gesprächen über
verschiedene Standpunkte gekommen, die
offenbar Wirkung zeigten. "Einige haben
ihre Entscheidung noch einmal
überdacht", berichtet Schmerler, der am
Donnerstagabend seine Überlegungen
erneut ausgiebig schilderte. "Im Sinne
einer sicheren Zukunft ist der
Zusammenschluss der beste Weg. Im
Nachwuchsbereich wachsen beide Vereine
ja jetzt schon zusammen", verweist er
die bereits existierende Kooperation.
Aufgrund des Umdenkens verkündete er
seinen Rücktritt vom Rücktritt. Ziel sei
weiterhin, als gemeinsamer Verein in die
Saison 2012/13 zu gehen. (Andreas
Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 05. März
2012 |
Keine nötige Mehrheit: Fusion bleibt
eine Vision - Zusammenschluss von
Krumhermersdorf und Zschopau gescheitert
Auf absehbare Zeit wird es im mittleren
Erzgebirge keine neue vereinte
Fußball-Macht geben. Der geplante
Zusammenschluss des in der
Fußball-Bezirksliga spielenden FSV
Krumhermersdorf und der BSG Motor
Zschopau (1./Erzgebirgsliga), den die
Vorstände beider Vereine für den Sommer
angestrebt hatten, ist in letzter
Sekunde gescheitert. Nachdem die
Krumhermersdorfer Mitglieder vor einer
Woche ohne Gegenstimme die Auflösung
ihres FSV beschlossen und damit den Weg
zur Fusion geebnet hatten, gab es bei
der Mitgliederversammlung der BSG Motor
am Freitagabend deutlich mehr
Diskussionen. Am Ende wurde die nötige
Drei- Viertel-Mehrheit verfehlt.
Von den anwesenden 49 BSG-Mitgliedern
stimmten 27 für das Projekt und – bei 5
Enthaltungen – 17 dagegen. „Wir hätten
zehn mehr Ja-Stimmen benötigt“,
erläutert der Vereinsvorsitzende Gert
Schmerler, dem seine Enttäuschung
deutlich anzumerken war. „Im Vorfeld war
klar gewesen, dass es nicht einfach
wird, das Vorhaben in die Tat
umzusetzen. Aber ich war mir ziemlich
sicher, dass es funktioniert.“ Die Zahl
derer, die sich gegen die Fusion
aussprachen, war letztlich größer als
erwartet. Bei der Versammlung wurde
deutlich, dass der Spielort einen der
Streitpunkt darstellte. Aber die Frage,
ob und wie viele Partien in Zschopau
oder Krumhermersdorf ausgetragen werden
sollten, war laut Schmerler nicht der
einzige Grund für das Scheitern. An
diesem konnte auch ein Plädoyer von
Motor- Trainer Frank Seefeldt nichts
ändern, der sich als ehemaliger Spieler
beider Vereine klar für einen
Zusammenschluss ausgesprochen hatte.
Beim FSV Krumhermersdorf, dessen
Auflösungsbeschluss nun hinfällig ist,
zeigte sich Abteilungsleiter Steffen
Richter überrascht und enttäuscht: „Ich
bin traurig, dass es so gekommen ist.
Hier hätte etwas Großes entstehen
können.“ Das Zustandekommen dieses
Beschlusses könne und wolle er nicht
kommentieren. Nach der monatelangen
Kooperation der beiden erweiterten
Vereinsvorstände, die in Arbeitsgruppen
bereits konkrete Pläne erarbeitet
hatten, habe sich der FSV „schon auf den
Zusammenschluss eingestellt“. „Nun
müssen wir uns zusammensetzen und die
Situation in aller Ruhe beraten“, so
Richter. Auch bei der BSG ist für heute
Abend eine Vorstandssitzung anberaumt.
(Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 29. Februar
2012 |
Für das Double viel geschwitzt - Die
Fußballer der BSG Motor Zschopau peilen
im Erzgebirge sowohl den Meistertitel
als auch den Pokalsieg an. Dabei verlief
die Rückrunden-Vorbereitung anders als
gewohnt.
Dreimal pro Woche haben die Fußballer
der BSG Motor Zschopau im Februar
geschwitzt, um für die am Sonntag
beginnenden Pflichtspiele des neuen
Jahres fit zu sein. Die Bedeutung des
als erstes anstehenden
Kreispokal-Viertelfinales gegen den TSV
Jahnsdorf stellt Trainer Frank Seefeldt
dabei hinten an. „Unser Fokus liegt
eindeutig auf der Erzgebirgsliga. Wir
wollen ungeschlagen Meister werden“,
erklärt der 50-Jährige. Den Pokal sieht
er als Zugabe, die dennoch voll
ausgekostet werden soll: „Wenn man die
Chance aufs Double hat und den
vermeintlich stärksten Gegner daheim
ausschalten kann, dann soll natürlich
auch der Pott her.“
Trotz der hohen Ziele des aktuellen
Tabellenführers traute sich Seefeldt,
bei der Vorbereitung auf die Rückrunde
neue Wege zu gehen. „Es war eine extrem
lange Winterpause, in der ich die Zügel
bewusst etwas lockerer gelassen habe.
Immer mehr unserer Spieler haben ja nun
eine Familie.“ Anders als in der
Vergangenheit hielt sich die Zahl der
Hallenturniere in Grenzen. Erst Ende
Januar stand der Trainingsauftakt an.
Nicht nur der Zeitplan hat sich
geändert, sondern auch der Inhalt der
Übungseinheiten. Weil das Wetter nicht
mitspielte, kamen Spielformen wesentlich
kürzer als sonst. Statt auf dem
schneebedeckten, gefrorenen
beziehungsweise mittlerweile extrem
feuchten Rasen wurde auf den Wegen und
Straßen von Zschopau trainiert. „Wir
haben die ganze Stadt erforscht“, sagt
Seefeldt schmunzelnd und verweist unter
anderem auf die Kirchtreppen und den
lang gezogenen Berg am örtlichen
Feuerwehr-Depot.
Auf ihrer „Erkundungstour“ machten die
Motor-Kicker auch zweimal in einem
Zschopauer Fitnessstudio Station. „Wenn
man zu muskelbepackt ist, kann man sich
als Spieler nicht mehr allzu gut
bewegen. Aber in gesundem Maß macht das
durchaus Sinn“, ging Seefeldt auf die
Anregung der Mannschaft ein. An einigen
Geräten sowie bei den meisten der vielen
Kraftund Koordinationsübungen wirkte der
50-Jährige selbst mit, was sich am
nächsten Morgen in Form eines
Muskelkaters bemerkbar machte.
Mittlerweile steht die
Schnelligkeitsausdauer im Mittelpunkt
des Vorbereitungsprogramms, das bis zum
ersten Spieltag der Rückrunde am 11.
März ausgelegt ist. Beim Pokalspiel
gegen Jahnsdorf erwartet Seefeldt daher
noch nicht die optimale Spritzigkeit:
„Daran müssen wir noch arbeiten.“ Dies
ist auch die Erkenntnis aus den vier
Testspielen. Dass gegen Meerane (1:1),
Lok Zwickau (2:4),
Augustusburg/Erdmannsdorf (4:3) und
Olbernhau (3:2) nicht alles rund lief,
hatte aber auch andere Gründe. „Ich habe
viel ausprobiert und einige Spieler auf
ungewohnten Positionen getestet“,
erklärt Zschopaus Coach, der auf dem Weg
zum angestrebten Double keine
Experimente scheut. (Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 28. Dezember 2011 |
Vereine wollen ihre Kräfte bündeln -
Die beiden Fußballklubs BSG Motor
Zschopau und FSV Krumhermersdorf streben
eine Fusion an. Nachdem die Vorstände
erste Schritte eingeleitet haben, könnte
es bereits im Sommer soweit sein.
Entscheiden müssen aber die jeweiligen
Mitglieder.
In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat
es viele spannende Derbys zwischen den
Fußballern aus Zschopau und
Krumhermersdorf gegeben. Auch die
kommende Saison hätte heiße Duelle
zwischen den beiden Lokalrivalen
versprochen, deren Plätze kaum drei
Kilometer voneinander entfernt sind.
Schließlich hat der FSV Krumhermersdorf
als höchstklassiger Verein der Region
seine Krise in der Bezirksliga offenbar
überwunden und könnte 2012/13 auf die
BSG Motor Zschopau treffen, die die
Erzgebirgsliga nach Belieben dominiert
und als designierter Aufsteiger schon
neun Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz
hat. Doch statt gegeneinander wollen die
beiden Klubs künftig miteinander
agieren.
„Unsere beiden Vereine stehen derzeit in
engen Gesprächen, die das Zusammengehen
zu einem Fußballverein zum Gegenstand
haben“, bestätigen der BSG-Vorsitzende
Gert Schmerler und Steffen Richter,
Fußball- Abteilungsleiter des FSV.
Offenkundig wurde das beiderseits
vorhandene Interesse vor wenigen Tagen
während einer Stadtratsitzung in
Zschopau. Bei einer Diskussion, die den
erhofften Kunstrasenplatz betraf,
sprachen die Klub-Verantwortlichen auch
über ihre Fusionspläne. Hinter den
Kulissen wird schon länger am Projekt
gebastelt. So existieren bereits seit
Wochen Arbeitsgruppen, die in
verschiedenen Aufgabenbereichen Konzepte
erarbeiten. „Es sind aber noch lange
nicht alle Themenkreise abgedeckt“,
betonen Schmerler und Richter.
Zwar steht die Fusion bereits für Mitte
2012 im Raum, doch sei es bis dahin noch
ein langer Weg. Dass sich die Vorstände
beider Klubs in wichtigen Fragen einig
sind, stelle nur die Grundlage dar. „Es
gibt noch viele Dinge zu klären“, sagt
Schmerler. Und Richter ergänzt: „Das
Wichtigste ist die Meinung der Spieler
und Vereinsmitglieder.“ Einige
Beteiligte sind schon informiert, mit
anderen werde nun ausführlich
gesprochen. Schließlich sind es die
Mitglieder, die bei ihren Versammlungen
im Frühjahr über die Zukunft
entscheiden. Eine Drei-Viertel- Mehrheit
ist notwendig, um die alten Vereine
aufzulösen und damit den Weg für einen
gemeinsamen Klub zu ebnen. „Bis zum 31.
Mai muss der neue Verein gegründet sein,
da dann die Anträge für die kommende
Saison abgegeben werden“, erklärt
Richter.
Ausgangspunkt für das Projekt war die
erfolgreiche Kooperation im
Nachwuchsbereich. „Wir befinden uns
jetzt im dritten Jahr. Hier wächst etwas
zusammen“, meint Schmerler und verweist
zudem auf den Förderverein Hattrick.
Gemeinsam mit dem FSV 95 Scharfenstein/
Großolbersdorf ziehen Krumhermersdorf
und Zschopau dort schon seit zwölf
Monaten an einem Strang, um die
Jugendarbeit voranzutreiben. Schon jetzt
sind dank der Spielgemeinschaften alle
Altersklassen besetzt. 2012/13 wird die
Zahl der Nachwuchs-Teams sogar steigen.
Die geplante Fusion soll dazu beitragen,
dass die Talente des FSV und der BSG
auch nach dem Wechsel in den
Herrenbereich eine Einheit bleiben
können. „Wären unsere Vereine jeweils
auf sich allein gestellt, würde die
Zukunft deutlich schwieriger“, sagt
Schmerler. In der Stadtratssitzung
sprachen die Verantwortlichen die
rückläufige Bevölkerungsentwicklung an.
Diese führe dazu, dass Zschopau zwei
Fußballvereine auf Dauer nicht vertrage.
Vor den Kommunalpolitikern traten beide
Vereine bereits als Einheit auf. Dass
die Bemühungen um einen Kunstrasenplatz
in der vergangenen Woche scheiterten und
der Stadtrat dagegen stimmte, das
Projekt in den Haushalt aufzunehmen,
sorgte zwar für einigen Frust (siehe
Interview). Dem Bestreben, die Zukunft
gemeinsam anzugehen, tat dieser
Beschluss jedoch keinen Abbruch. In der
Region hat es den Zschopauern und
Krumhermersdorfern bereits der VfB 07
Zöblitz- Pobershau vorgemacht, wie man
Kräfte erfolgreich bündeln kann.
(Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 06. Juli 2011 |
Dem Feiern folgt das Schwitzen -
In der abgelaufenen Saison sicherten
sich die Kicker von Motor Zschopau in
der Bezirksklasse-Staffel 3 Platz 1. Um
das Projekt Titelverteidigung in der
neuen Erzgebirgsliga gut gerüstet
anzugehen, bittet Coach Frank Seefeldt
zeitig zum Training.
Als eine der ersten Fußball-
Mannschaften der Region beginnt die BSG
Motor Zschopau bereits morgen mit der
Saisonvorbereitung. „Ein kleines
Spielchen zum Auftakt kann nicht
schaden“, kündigt Trainer Frank Seefeldt
einen lockeren Auftakt an. Doch danach
will er die Zügel anziehen. „Es gibt
genug Wald in der Umgebung“, spielt er
auf intensive Laufeinheiten an, die auch
er als Spieler einst nicht mochte. Aber
konditionelle Grundlagen seien die
Voraussetzung, um an die erfolgreiche
Saison 2010/11 anzuknüpfen. Der in der
Bezirksklasse- Staffel 3 gewonnene Titel
soll laut Seefeldt in der Erzgebirgsliga
verteidigt werden.
Als Seefeldt Ende April das Traineramt
von Uwe Frenzel übernahm, mögen manche
hinter dieser Lösung noch ein
Fragezeichen gesehen haben. Schließlich
verfügte der 49-Jährige kaum über
Erfahrungen als Übungsleiter. Zwar hatte
er einst unter Trainerlegende Gerd
Schädlich in Krumhermersdorf gespielt.
Zudem absolvierte er die ersten beiden
Jahre nach dem Zschopauer Neuanfang 2005
als Co-Trainer an der Seite von Olaf
Mehnert. Doch ob Seefeldt nach dem
Ausklingen seiner Karriere in der
Kreisklasse sofort der neuen
Herausforderung gewachsen sein würde,
konnte auch nach seinem Einstand niemand
definitiv sagen. Mit der 0:1-Niederlage
in Zöblitz legte der ehemalige Stürmer
einen klassischen Fehlstart hin. Danach
folgte jedoch eine Erfolgsserie mit fünf
Siegen und einem Unentschieden bei
Verfolger Thalheim.
„Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die
Leistung stimmt“, findet Seefeldt. Vom
Potenzial des Kaders her könne ohnehin
fast jeder die BSG trainieren. Doch das
Talent auf dem Platz auch umzumünzen,
erfordere ein gewisses Feingefühl im
Umgang mit den einzelnen Spielern. Der
neue Coach hat den Draht zur Mannschaft
offenbar gefunden, was nicht nur an ihm
selbst liegt. Als Erfolgsgarant Nummer 1
sieht Seefeldt jedenfalls die
Einstellung im Team: „Bis zum Saisonende
jedes Spiel ernst zu nehmen, obwohl wir
von vornherein auf unser Aufstiegsrecht
verzichtet haben, gelingt nicht jeder
Mannschaft. Das ist eine Charakterfrage,
und dafür muss ich den Jungs ein
riesiges Lob aussprechen.“
Trotz der guten Resultate, zu denen ein
11:1 gegen Grünhain gehörte, hat der
49-Jährige noch Steigerungsbedarf
ausgemacht. An der Hierarchie im Team
müsse noch gearbeitet werden, um auch in
schwierigen Situationen Ruhe und
Zusammenhalt zu wahren. „Bei Rückständen
verlieren wir zu schnell den Faden“,
kritisiert Seefeldt, der sich auch in
der Abwehr eine bessere Organisation
wünscht. Andererseits hebt der Coach die
Spielstärke im Mittelfeld als großes
Plus hervor. Mit der Rückkehr des lange
verletzten Alexander Dörfler, der gegen
Saisonende wieder mitmischte, wächst die
Zahl der Alternativen sogar.
Im Angriff herrscht dagegen
Personalmangel. Erst recht, seit sich
vor einigen Tagen Kai Hamann in Richtung
Thalheim verabschiedete. „Das war unser
einziger etatmäßiger Stürmer. Wir werden
versuchen, diesen Verlust mit der einen
oder anderen Verstärkung zu
kompensieren“, sagt Seefeldt. Bange ist
ihm jedoch nicht, da im Vorjahr neben
Hamann auch andere Akteure zum Liga-
Bestwert von 88 Toren beitrugen.
Außerdem bietet die Vorbereitung viele
Chancen zum Experimentieren. Das erste
von sieben Testspielen steht am Samstag
in Roßwein an. (Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 17. Januar 2011 |
Zschopauer Team belohnt sich mit
Bronzemedaille -
Hallen-Landesmeisterschaft: BSG gewinnt
Spiel um Platz 3 gegen Krostitz - Titel
geht an Mügeln-Ablaß
Obwohl seine Fußballer im Halbfinale
gegen Titelverteidiger
Hohenstein-Ernstthal einen möglichen
Sieg verpassten, ist Zschopaus Trainer
Uwe Frenzel zufrieden von der Endrunde
der Hallen-Landesmeisterschaft
zurückgekehrt. "Viel Zeit zum Ärgern
blieb ohnehin nicht, da die Pause bis
zum Spiel um Platz 3 nur fünf Minuten
betrug. Da haben sich die Jungs noch
einmal voll reingehängt und mit Bronze
selbst für ihre starke Leistung
belohnt", so Frenzel nach dem Turnier in
Zwenkau.
Kampfgeist offenbarten die Zschopauer
bereits im Auftaktspiel, als sie gegen
Dresden-Striesen (Bezirksklasse) einen
1:3-Rückstand in einen 4:3-Sieg
umwandelten. "Sicherlich machte sich das
Fehlen von Dirk Ruttloff und Borislav
Tomoski hier und da bemerkbar, aber alle
haben das Beste aus sich herausgeholt",
fand Frenzel. Damit meinte er auch
Dominik Messig, der für Ruttloff in die
Rolle des "fliegenden Torwarts"
schlüpfte und im Laufe des Turniers vier
Treffer erzielte. War der Gegner im
Angriff, hütete David Walther den
Kasten. Und auch der machte seine Sache
prima, wurde am Ende sogar zum besten
Torwart des Turniers gewählt.
Beim 0:2 gegen den späteren Sieger SV
Mügeln-Ablaß (Bezirksliga) war aber auch
Walther machtlos, und so musste das
letzte Vorrundenspiel gegen den VfB
Zwenkau über den Halbfinaleinzug
entscheiden. Obwohl es gegen den
Gastgeber ging, fühlte Frenzel dank
vieler mitgereister Motor-Fans den
Heimvorteil auf seiner Seite. Die
Anhänger peitschten die BSG zu einem
2:1-Sieg. In der Runde der letzten vier
konnten die Zschopauer beim 0:3 gegen
Hohenstein-Ernstthal (Landesliga) ihre
Chancen nicht nutzen. Dafür trafen sie
im Spiel um Bronze gegen den FSV
Krostitz (Bezirksklasse). Frenzel freute
sich nicht nur über das 3:1, sondern
auch über einen großen Pokal, einen
Spielball und einen Futsalball.
"Außerdem habe ich die Einladung für
einen Futsal-Lehrgang bekommen", weist
der Trainer auf die neue Form des
Hallenfußballs hin, in der ab 2012 die
Meister ermittelt werden. (Andreas
Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 11. Januar 2011 |
Zschopau bucht Finalticket - Mit
toller Technik und starken Nerven haben
die Motor-Fußballer die Vorrunde der
Hallen-Landesmeisterschaft gemeistert.
Gornau verzichtete dagegen auf einen
Start.
Die Bezirksklasse-Fußballer der BSG
Motor Zschopau fahren am Samstag zur
Endrunde der Landesmeisterschaft in der
Halle nach Zwenkau. Ihr Ticket konnte
die Mannschaft von Trainer Uwe Frenzel
mit dem Vorrundensieg in Lößnitz buchen.
Auf Germania Gornau warteten die
Zuschauer vergeblich. Wie der
Vereinsvorsitzende Frank Zoll berichtet,
habe der Verein bereits vor zwei Monaten
seine Teilnahme abgesagt. "Unserem
Trainer ist das Verletzungsrisiko in der
Halle einfach zu groß, zumal im
vergangenen Winter gleich drei Spieler
von uns aus dem Rennen genommen wurden",
so Zoll.
Während die Gornauer in dieser
Hallensaison kein einziges Turnier
absolvieren, genießen die Zschopauer den
Budenzauber in vollen Zügen. Das war
auch in Lößnitz zu spüren, wo gleich zum
Auftakt der Gruppe B
Bezirksliga-Spitzenreiter Merkur
Oelsnitz gegen Zschopau mit 1:4 das
Nachsehen hatte. Auch gegen Turbine
Bergen (Bezirksklasse) sollte sich der
Einsatz des "fliegenden" Torwarts Dirk
Ruttloff, der bei der Vorrunde Süd-West
zum besten Keeper gewählt wurde, lohnen.
4:0 wurden die Vogtländer bezwungen -
das Halbfinale war erreicht. Zum
Abschluss der Vorrunde erlebten die
Zuschauer beim 1:0-Sieg der Frenzel-Elf
gegen Crottendorf (Bezirksliga) ein
Strafen-Festival. Neben drei Zeitstrafen
für Zschopau verlor auch ein
Crottendorfer Spieler die Nerven, als er
von der Wechselbank aus Sebastian
Gillert rüde foulte und dafür die rote
Karte sah.
Das Halbfinale gegen Bezirksligist
Reichenbacher FC musste vom
Neunmeterpunkt entschieden werden, da
Motor eine zweimalige Führung noch
verspielte (2:2). Dominik Messig
allerdings hämmerte den entscheidenden
Strafstoß zum 6:4-Endstand in das
RFC-Gehäuse. Gastgeber FC 1910 Lößnitz
(Bezirksliga) und das Team von Uwe
Frenzel stritten nun im Finale um den
Sieg dieser Vorrundengruppe. Zwei Tore
von Marcel Walczak und ein weiterer
Treffer von Dirk Viererbe brachten
Zschopau nicht nur einen 3:1-Erfolg,
sondern auch das Ticket für die Endrunde
in Zwenkau. (Mirko Neubert)

|
 |
Freie Presse vom 05. Januar 2011 |
Auf der Suche nach Sponsoren und
Talenten - Gert Schmerler will als neuer
Vorsitzender der BSG Motor Zschopau für
eine erfolgreiche Zukunft sorgen -
Verein in gesundem Zustand
Gert Schmerler ist der neue Vorsitzende
der BSG Motor Zschopau. Im Vorstand hat
er Michel Richter (Stellvertreter),
Frank Püschmann (Schatzmeister) und Maik
Hofmann (Schriftführer) an seiner Seite.
Andreas Bauer sprach mit dem 51-jährigen
Klubchef über den Weg, den er mit dem
Zschopauer Fußballverein gehen will.
Freie Presse: Olaf Mehnert, der
nun Trainer in Marienberg ist, trat als
BSG-Präsident schon im Sommer zurück.
Warum ist die Nachfolge erst jetzt
geklärt?
Gert Schmerler: Die Suche war
nicht einfach. Im Verein hätte sich
außer mir niemand gefunden.
Bedeutet das, Sie sind nur ein
"Notnagel"?
Auf keinen Fall. Ich übernehme die
Aufgabe gern, sonst hätte ich nicht ja
dazu gesagt. Der Verein liegt mir sehr
am Herzen, denn ich war von Anfang an
dabei.
Was waren Ihre bisherigen Aufgaben?
Zunächst einmal habe ich die Satzung
geschrieben, als die
Ballsportgemeinschaft Motor Zschopau im
Mai 2005 ins Leben gerufen wurde. Im
folgenden Sommer wurde ich Trainer der
F-Junioren und der Damen-Mannschaft. Um
das Frauen-Team kümmere ich mich immer
noch. Außerdem war ich zuletzt
Nachwuchs-Leiter bei der BSG.
Die Tradition des Zschopauer Fußballs
reicht weit zurück. Aus der
Betriebssportgemeinschaft Motor wurde
die Spielvereinigung und dann der
Zschopauer FC. Waren Sie auch zu dieser
Zeit schon an Bord?
Meine Wurzeln liegen in
Großrückerswalde, aber mit Fußball hatte
ich schon immer zu tun. Bis zum 18.
Lebensjahr war ich für den Verein in
meinem Heimatort auf Bezirksebene aktiv,
später im Betriebssportverein der AOK
Chemnitz.
Auf welcher Position haben Sie
gespielt?
Libero.
Also waren Sie schon auf dem
Spielfeld ein Organisator?
Das kann man so sagen. Einst habe
ich die Abwehr organisiert und jetzt
hoffe ich, das gelingt mir im Verein.
Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer
Arbeit als Vorsitzender der BSG Motor?
Wichtig ist die Sponsorensuche und
-pflege. Ohne Geld geht nun mal nichts.
Außerdem wollen wir den Fokus noch mehr
auf die Nachwuchsarbeit richten und die
Mitgliederzahl von derzeit 130 steigern.
Gibt es denn viel aufzuholen, was in der
Vergangenheit versäumt wurde? Sicherlich
sind da einige Baustellen, die intern
geklärt werden müssen. Aber ich habe den
Verein in einem gesunden Zustand
übernommen. Dass noch mehr Sponsoren
gewonnen werden sollten, liegt vor allem
an den steigenden Kosten. Zum Beispiel
müssen wir durch einen Beschluss der
Stadt pro Jahr zusätzlich 2000 Euro für
die Stadionmiete und Flutlichkosten
aufbringen.
Und wie ist die Lage im
Nachwuchsbereich, um den Sie sich ja
schon vorher gekümmert haben?
Da es ab Sommer auch eine
A-Jugend-Mannschaft geben soll, dürften
wir in der nächsten Saison in allen
Altersklassen vertreten sein. Auch wenn
das meist nur durch Spielgemeinschaften
möglich ist, sind wir auf jeden Fall gut
aufgestellt. Aber auf die Ausbildung der
Kinder kann man gar nicht genug Wert
legen. Ziel ist es, vorrangig Spieler
aus den eigenen Reihen ins Männerteam zu
bringen.
Das aktuelle Team kommt vorrangig aus
Zschopau und hat sich nach dem Neuanfang
von der Kreis- bis in die Bezirksklasse
hochgearbeitet. Ist das Ende der
Fahnenstange erreicht?
Der Durchmarsch war eine tolle
Leistung. Als aktueller Spitzenreiter
der Staffel 3 ist sicher auch die
Bezirksliga in Reichweite. Die künftige
Erzgebirgsliga hat mit den vielen Derbys
aber gewiss auch ihre Reize.
Also wollen Sie an glorreiche
Zschopauer Zeiten anknüpfen?
Es gilt, eine lange Tradition
fortzusetzen. Es wäre übrigens schön,
wenn Spieler, die einst für Zschopau in
der Bezirks- und Landesliga am Ball
waren, auch jetzt noch im Verein spielen
würden. Aber leider haben wir keine
Alten-Herren-Mannschaft. Das liegt wohl
an der hohen Zahl an Freizeitteams in
der Stadt.

|
 |
Freie Presse vom 03. Januar
2011 |
Bier entschädigt für dramatische
Finalniederlage - Zschopau verspielt
Sieg beim 16. Braustolz-Cup in der
Verlängerung - Krumhermersdorf auf Rang
3
Zwei der drei Podestränge sind beim 16.
Braustolz-Cup in Chemnitz an
Fußball-Mannschaften aus dem mittleren
Erzgebirge gegangen. Während
Bezirksligist FSV Krumhermersdorf das
Spiel um Platz 3 mit 5:3 gegen Germania
Chemnitz gewann, wäre Motor Zschopau
beinahe sogar der Turniersieg geglückt.
Im Finale lag das Bezirksklasse-Team
gegen Landesligist Fortuna Chemnitz fast
ständig in Führung, zog dann aber in der
Verlängerung mit 5:6 den Kürzeren.
"Natürlich haben sich die Jungs im
ersten Moment geärgert. Aber sie haben
super gespielt, und als Trost gab es ja
auch etwas Bier", spielte Trainer Uwe
Frenzel hinterher auf die Auszeichnungen
für sein Team an. Neben einem
Fünf-Liter-Fass für den Silberrang gab
es jeweils ein weiteres für den besten
Turnierspieler Borislav Tomoski und
Torschützenkönig Dirk Ruttloff, der als
"fliegender Torhüter" auf zehn Treffer
kam. Beide hatten schon während des
Turnierverlaufs insgesamt vier
Sechserpacks Bier eingespielt.
Die erste vom Veranstalter
ausgeschriebene Belohnung ging an
Tomoski, dem beim 1:0-Sieg gegen
Krumhermersdorf das erste Turniertor
gelang. Offenbar war dies ein Weckruf
für die FSV-Kicker, die zwei Tage zuvor
in Meißen den Pokal der
Schwerter-Brauerei geholt hatten. Sie
gewannen die restlichen Gruppenspiele
gegen Handwerk Rabenstein (3:2) und Post
Chemnitz (5:2). Auch Motor agierte
weiterhin souverän, wobei sich Ruttloff
beim 6:1 gegen Post über einen Hattrick
und damit über einen weiteren
Sechserpack freuen durfte.
Sogar Uwe Frenzel war vom starken
Auftritt seiner Spieler überrascht, da
sie in diesem Winter noch nicht
gemeinsam in der Halle trainieren
konnten. Technik und Übersicht sind aber
auch so vorhanden. Tomoski glänzte mit
Täuschungsmanövern und seinem Auge für
die Mitspieler, Ruttloff mit seinen
zahlreichen platzierten Schüssen.
Auch im sehenswerten Endspiel gegen den
VfB Fortuna, der zuvor Krumhermersdorf
6:3 bezwungen hatte, traf Ruttloff.
Wenige Sekunden vor Ablauf der 15
Minuten fiel jedoch das 4:4. In der
fünfminütigen Verlängerung erzielte der
Ex-Drebacher Kenny Schmidt den
entscheidenden Treffer. "Wir können
trotzdem selbstbewusst zur Vorrunde der
Landesmeisterschaft fahren", blickte
Frenzel bereits auf das Turnier am
kommenden Sonntag. (Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 18. September 2010 |
„Mit dem Anpfiff spielt das Drumherum
keine Rolle mehr“ - 25 Jahre nach einem
spektakulären Pokalspiel gegen Aue ist
Frank Seefeldt noch am Ball –
Zuschauerschwund ein Zeichen der Zeit
Vor 3000 Zuschauern verloren die
Bezirksliga-Fußballer der BSG Aufbau dkk
Krumhermersdorf am 16. September 1985
daheim im FDGB-Pokal gegen Oberligist
Wismut Aue 0:3. Zum Kader der Gastgeber,
die die Tore von Kraus und Mothes (2)
erst in der Schlussviertelstunde
kassierten, gehörte Frank Seefeldt.
Andreas Bauer sprach mit dem
48-Jährigen, der später in Zschopau
aktiv war, über damals und heute.
Freie Presse: Wissen Sie noch,
welche Krumhermersdorfer Partie fast auf
den Tag genau vor 25 Jahren reichlich
3000 Zuschauer gebannt verfolgten?
Frank Seefeldt: Ich habe so viele
Spiele absolviert, da kann ich das aus
der Kalten gar nicht sagen.
Freie Presse: Aber ein spannendes
Pokalspiel gegen einen Oberligisten
vergisst man doch nicht – 0:3 gegen Aue.
Seefeldt: Ob ich damals mit auf
dem Feld stand, weiß ich nicht mehr.
Womöglich habe ich wegen
Leistenproblemen gefehlt, die mich Mitte
der 80er Jahre mal geplagt haben. Es
kann aber auch sein, dass ich
mitgespielt habe.
Freie Presse: Solch eine
beeindruckende Kulisse würde einem
Spieler doch in Erinnerung bleiben,
oder?
Seefeldt: So viele Zuschauer
waren damals nichts Besonderes. Zu
DDRLiga- Zeiten waren im Schnitt
bestimmt um die 2000 Leute bei unseren
Spielen in Krumhermersdorf. Gegen
Sachsenring Zwickau kamen sogar 5000.
Die beiden 1:0-Siege gegen diesen
Favoriten sind mir zum Beispiel noch in
bester Erinnerung.
Freie Presse: Warum?
Seefeldt: Mit dem Erfolg 1984
konnten wir Platz 3 in unserer DDR-Liga-
Staffel belegen. Das war ein riesiger
Erfolg für so einen Dorfverein. Außerdem
waren die Vergleiche mit Zwickau auch
für mich persönlich Höhepunkte. Selbst
wenn ich dabei kein Tor erzielen konnte,
waren es einige meiner besten Spiele.
Freie Presse: Nach dem
Bezirkspokalsieg 1986 spielten Sie nicht
mehr für Krumhermersdorf, sondern für
Zschopau. Wie kam es dazu?
Seefeldt: Erstmal musste ich zur
Armee. Mein Wechsel lag aber auch an
Trainer Gerd Schädlich, denn mit ihm
hatte ich manchmal meine Probleme. Ich
bin ein Typ, der pro Spiel 90 Minuten
auf dem Platz stehen will. Eine Stunde
oder Einwechslungen hätten mir nicht
gereicht.
Freie Presse: Selbst mit Zschopau
spielten Sie dann noch vor großem
Publikum, speziell in den
Bezirksliga-Derbys gegen
Krumhermersdorf. Was ist in Ihren Augen
der Grund, warum der Fußball damals so
viele Zuschauer anzog?
Seefeldt: Es gab weniger
Alternativen für die Leute. An Computer
war gar nicht zu denken. Viele hatten
nicht mal ein Auto, um am Wochenende
wegzufahren. Und da war es doch ein
Erlebnis, auf den Fußballplatz zu gehen,
wo immer eine fantastische Stimmung
herrschte. Vielleicht lag es auch daran,
dass speziell in Krumhermersdorf so
viele Spieler aus dem Ort und der
näheren Umgebung aktiv waren. Mit der
Wende hat sich alles geändert.
Freie Presse: Auch in Zschopau
wurde das Interesse kleiner. Sank damit
auch die Motivation als Spieler?
Seefeldt: Natürlich ist eine
riesige Kulisse immer etwas Besonderes.
Nie werde ich vergessen, wie ich als
Nachwuchsspieler des FC Karl-Marx- Stadt
ein Vorspiel im Leipziger Zentralstadion
vor 20.000 Zuschauern absolviert habe.
Auf der anderen Seite ist mit dem
Anpfiff so etwas vergessen. Sobald der
Ball rollt, spielt das Drumherum keine
Rolle mehr.
Freie Presse: Für Zschopau II
spielten Sie zuletzt nur noch vor einer
handvoll Leuten. Macht’s trotzdem Spaß?
Seefeldt: Ich habe den Fußball
immer gebraucht. Mit 48 Jahren
kribbelt’s nicht mehr ganz so sehr, aber
das Loslassen fällt mir schwer. Zwar
wollte ich im Sommer aufhören, aber ich
gehe immer noch zum Training. Und in
Notfällen lasse ich mich breitschlagen.
Vergangenes Wochenende saß ich wieder
auf der Bank.

|
 |
Freie Presse vom 07./08.
August 2010 |
Einweihung beeindruckt durch
Vielseitigkeit - Zschopauer Fußballplatz
in der Sandgrube feiert 85. Geburtstag –
Heute trainieren dort die BSG Motor und
vier Freizeitvereine
Noch hat die Fußballsaison nicht
begonnen. Es steht auch kein Testspiel
der BSG Motor Zschopau an, so dass der
ältere der beiden Zschopauer
Fußballplätze in der Sandgrube an diesem
Wochenende in aller Ruhe seinen 85.
Geburtstag feiern kann. Deutlich mehr
Trubel herrschte nahe des Zschopauufers
am 8. und 9. August 1925.
Wie dem Wochenblatt im Zschopauer
Stadtarchiv zu entnehmen ist, wurde der
Sonntag zum Jubeltag. „Es war ein großes
Fest“, steht darin geschrieben, bezogen
auf die sportlichen Aktivitäten auf dem
Platz nach einem großen Festumzug.
Erstaunlicherweise weckte nicht der
bereits am 19. November unter dem
Vorsitz von Fritz Morgenstern gegründete
Zschopauer Fußballclub das größte
Aufsehen, sondern ein
Damen-Handball-Werbespiel zwischen
Sachsen 09 Chemnitz und dem VfB
Annaberg. Die Annabergerinnen erlitten
dabei „eine Niederlage, die noch viel
größer geworden wäre, wenn nicht ein
kleiner blonder Torwart mit
Meisterschaft ihr Heiligtum gehütet
hätte“.
Die feierliche Einweihung des Platzes,
der auf einer von Spediteur Emil
Weißbach gepachteten Wiese in unzähligen
freiwilligen Arbeitseinsätzen errichtet
worden war, hatte schon am Vorabend mit
ihrer Vielfältigkeit beeindruckt. So bot
der Box-Klub „Heros“ aus Chemnitz im
Gasthaus „Goldener Stern“ nach Meinung
des Berichterstatters „Vorzügliches und
gab dieser Platzweihe eine rechte
Einleitung“. Die Fußballer wollten dem
kaum nachstehen, und ihre lebenden
Bilder, die beispielsweise die
Platzwahl, einen scharfen Schuss oder
ein vereiteltes Tor darstellten,
begeisterten das Publikum: „Die
dargebotenen leichtathletischen Übungen
waren turnerische Leistungen erster
Klasse und fanden reiche Anerkennung.“
Die Freude war groß, obwohl Gauvorsteher
Hertling auch kritische Worte fand:
„Besonders habe die Stadtverwaltung
Zschopau der Pflege der Leibesübungen
nicht das nötige Interesse
entgegengebracht.“
Der grandiosen Einweihung sollten schon
bald attraktive Spiele auf dem
Rasenplatz folgen, der Anfang der
50er-Jahre einen Bruder in Form eines
weiteren Spielfeldes erhalten sollte.
Auch ein Sportlerheim wurde gebaut.
Später kam sogar eine Tennisanlage zu
dem Sportkomplex in der Sandgrube hinzu,
der nach dem Hochwasser 2002 umfangreich
saniert wurde.
An den guten Bedingungen der
Fußballanlage erfreuen sich derzeit
neben der BSG Motor Zschopau auch vier
Freizeitvereine. Insgesamt trainieren
und spielen dort neun Mannschaften. Die
Zahl der Nutzer ist im Vergleich zur
Geburtsstunde also deutlich gestiegen,
doch nicht alles hat sich geändert. Das
Riesenband bei der Einweihung des Areals
mit dem Schriftzug „Sport tut Not!“
könnte auch heute über dem Platz
prangen. (Andreas Bauer)

|
 |
Freie Presse vom 18. Januar 2010 |
"Für immer Zschopau" - Trainer
Volkmar Neubert feiert heute 60.
Geburtstag
Ziel erreicht: Dank eines 2:1-Sieges
gegen Kreisligist SG Friedrichsgrün im
Spiel um Platz 7 haben die Fußballer von
Motor Zschopau bei der
Hallen-Bezirksmeisterschaft in Lößnitz
den letzten Platz vermieden. "Ich bin
zufrieden, weil wir Spaß hatten und
gerade die jungen Spieler wichtige
Erfahrungen gesammelt haben", erklärte
Trainer Volkmar Neubert, der heute einen
noch viel wichtigeren Grund zum Feiern
hat: seinen 60. Geburtstag.
Zu den Gratulanten werden auch
zahlreiche Weggefährten aus Neuberts
Fußballlaufbahn gehören - darunter
ehemalige Zschopauer Spieler, mit denen
der Übungsleiter in den 80er und 90er
Jahren für Furore sorgte. Nach einem
Auftritt im DFB-Pokal sowie drei
Spielzeiten in der Landesliga
verabschiedete sich Neubert von der
Trainerbank. "Ich hatte erstmal nichts
mehr mit Fußball zu tun", berichtet der
Coach. Anfragen anderer Klubs gab es,
doch ihm fehlte nach eigenen Angaben die
Lust, "Ja" zu sagen: "Ich konnte mir
keinen Vereinswechsel vorstellen."
"Einmal Zschopau, immer Zschopau", nennt
Neubert sein Motto. So ließ er sich vor
zwei Jahren zur Rückkehr ins
Trainergeschäft bewegen, als Motor
Zschopau anklopfte. Dabei sollte er
nicht den Durchmarsch der ersten
Mannschaft fortsetzen, sondern "nur" die
Reserve betreuen. "Es macht auch Spaß,
ein Team auf Kreisebene zu trainieren",
stellt Neubert klar. Dass auch aus Motor
II trotz des derzeitigen Abstiegsplatzes
in der Kreisliga etwas herauszukitzeln
ist, bewies die Hallensaison. Für die in
Prag weilende "Erste" trat Neubert
größtenteils mit der Reserve zur
Bezirksvorrunde an und gewann. Auch beim
Finale in Lößnitz, für das aus dem
Bezirksklasse-Team nur Marcel Haase als
Verstärkung hinzukam, verkaufte sich
seine Mannschaft so teuer wie möglich.
Gegen Neustädtel (0:2), Landesligist
Fortuna Chemnitz (1:5) und
Hohenstein-Ernstthal II (1:4) war wenig
zu holen. Doch im letzten Spiel sorgte
Benjamin Uhlig mit seinem Doppelpack für
gute Laune. (Andreas Bauer)

|
|
 |
Freie Presse vom 15. Januar
2010 |
Überraschungsteam darf nochmal ran -
Zschopau mit "Reserve" zur
Bezirksendrunde
Quasi mit einer Reserve-Mannschaft haben
die Fußballer von Motor Zschopau in
Olbernhau überraschend den Einzug in die
Endrunde der Hallen-Bezirksmeisterschaft
erreicht. Vor dem morgigen Turnier in
Lößnitz sprach Andreas Bauer mit Trainer
Volkmar Neubert (59), der wie die
meisten Spieler eigentlich zur
Kreisliga-Vertretung des Vereins gehört.
Freie Presse: Wird in der
Endrunde die Motor-Mannschaft das
gleiche Gesicht haben wie in der
Vorrunde? Die Spieler der "Ersten", die
vergangene Woche bei einem Turnier in
Prag war, stehen ja wieder zur
Verfügung.
Volkmar Neubert: Die Jungs, die
den Einzug ins Finale geschafft haben,
sollen dort auch spielen. Das ist mit
Olaf Mehnert, dem Trainer der ersten
Mannschaft so abgesprochen. Da wir in
Olbernhau ja nur einen Wechselspieler
auf der Bank hatten, wird aber der eine
oder andere sicherlich dazukommen.
Freie Presse: Aber morgen wartet
doch wesentlich stärkere Konkurrenz als
in der Vorrunde, oder?
Neubert: Natürlich ist uns das
klar. Wenn wir mit Kreisliga-Akteuren
anreisen und dort auf Bezirks- und sogar
Landesligisten treffen, sind wir
natürlich krasse Außenseiter. Aber
vielleicht können wir doch einen
Favoriten ärgern, wobei ich mehr auf die
Leistung als auf das Ergebnis Wert lege.
Freie Presse: Als Trainer
betreuten Sie Zschopau in den 80er und
90er Jahren selbst auf Bezirks- und
Landesebene. Da müssen Sie sich mit
höherklassigen Gegnern ja auskennen.
Neubert: Wir wurden nach der
Wende sogar der erste
Sachsenpokalsieger. Das waren schöne
Zeiten, aber zurück zur Gegenwart: Teams
aus höheren Ligen sind oft verspielt.
Ihnen kommt es nicht so sehr auf
Zweikampfhärte an. Da ist gerade in der
Halle vieles möglich.
Freie Presse: Das klingt, als
wollten Sie nicht mit leeren Händen von
der Endrunde zurückkehren.
Neubert: Als Fußballer und
Trainer ist man immer mit Ehrgeiz bei
der Sache. Aber konkrete Ziele will ich
im Vorfeld nicht ausgeben. Die
Mannschaft soll einfach das Bestmögliche
herausholen, so wie sie es schon in
Olbernhau getan hat. Solche
Erfolgserlebnisse tun hoffentlich auch
gut im Hinblick auf die Rückrunde in der
Kreisliga, in der es für uns ja nicht
allzu rosig aussieht.

|
|
 |
Freie Presse vom 02. Dezember 2009 |
Erfolge und Trainerschein im Visier -
Ex-Auer Borislav Tomoski will bei Motor
Zschopau seine Karriere ausklingen
lassen
Seit dieser Saison ist mit Borislav
Tomoski ein Ex-Profi für die BSG Motor
Zschopau in der Fußball-Bezirksklasse am
Ball. Der 37-jährige Mazedonier mit
deutschem Pass wechselte 1995 zum FC
Erzgebirge Aue, spielte später bei Hansa
Rostock, Rot-Weiß Essen, SC Paderborn,
beim Chemnitzer FC und zuletzt in
Auerbach. Olaf Wirth sprach mit ihm über
seinen Wechsel zu Motor.
Freie Presse: Was verschlägt
einen ehemaligen Profi in die Zschopauer
Fußballprovinz?
Borislav Tomoski: Altersmäßig
reicht es nicht mehr für eine höhere
Liga. Über Klaus Bengner kam der Kontakt
zustande. Für Zschopau war ich wohl ein
echtes Schnäppchen. Mein Vertrag beim
VfB Auerbach war ausgelaufen, es musste
also keine Ablöse gezahlt werden. Zudem
versprach mir Zschopau eine berufliche
Perspektive.
Freie Presse: Gefällt es Ihnen
dort?
Tomoski: Ja, ich wurde sehr gut
aufgenommen. Es macht Spaß, in dieser
Mannschaft Fußball zu spielen. Für die
junge, spielfreudige Truppe bin ich eine
Art Leitwolf und bringe mich als
Führungsspieler ein. Das funktioniert
bisher ganz gut.
Freie Presse: Sehen Sie
Unterschiede zu Ihren bisherigen Ligen?
Tomoski: Ja, natürlich. Obwohl
die Jungs technisch einiges draufhaben,
gibt es große Unterschiede hinsichtlich
der Taktik, der Kondition und auch der
Technik. Aber das ist vielleicht auch
normal.
Freie Presse: In welche Richtung
führt der Weg der BSG Motor?
Tomoski: Die letzten drei Spiele
konnten wir siegreich gestalten. Und
auch die zwei Partien bis Weihnachten
wollen wir gewinnen. Wenn wir oben
mitmischen könnten, wäre das schön.
Freie Presse: Ist Zschopau Ihre
letzte Station als aktiver Fußballer?
Tomoski: Davon gehe ich mal aus.
Ich werde vielleicht noch zwei Jahre
spielen und möchte den C-Trainerschein
machen.
Freie Presse: Das heißt, wir
können Sie in Zukunft als Trainer
erleben?
Tomoski: Dann würde sich für mich
ein Kreis schließen. Ich habe nie etwas
anderes gelernt, als Fußball zu spielen.
Bereits mit 17 Jahren wurde ich mit
Vojvodina Novi Sad jugoslawischer
Meister, absolvierte später zwei
Länderspiele für Mazedonien. Mit den
U-16- und U-18-Teams von Jugoslawien
bestritt ich sogar noch Länderspiele
gegen die DDR. Mit einer
Trainertätigkeit könnte ich zum Fußball
zurückkommen.
Freie Presse: Gibt es Fußball-Nachwuchs im Hause Tomoski?
Tomoski: Das ist durchaus
möglich. Mein vierjähriger Sohn Dario
probiert zwar noch vieles, spielt aber
schon ziemlich gut Fußball. Und auch
meine neunjährige Tochter Emilija ist
sportlich aktiv, sie widmet sich in
Chemnitz intensiv der Leichtathletik.

 |
Der Westen vom 08. November 2009 |
Die Ersten, die ein DDR-Team zu Gast
hatten
Nur wenige Tage nach dem Mauerfall 1989
gab es die ersten Kontakte, etwa weitere
fünf Wochen später die offizielle Zusage
fürs Fußballturnier, und nur neun Wochen
nach diesem historischen Datum nahm in
Gevelsberg erstmals eine DDR-Mannschaft
an einem Turnier teil.
Die BSG Motor Zschopau erreichte bei der
Premiere im Januar 1990 den dritten
Platz nach den Gruppenspielen, wurde ein
Jahr später im Januar 1991 als Spvgg
Zschopau Gesamt-Zweiter beim Turnier um
den Röttger-Cup des damaligen VfL
Gevelsberg, der auch Endspielgegner war.
Es war ein Zufall, dass es der damalige
DDR-Bezirksligist (dritthöchste Liga in
Ost-Deutschland) war, zu dem der Kontakt
geknüpft wurde. Dietmar Baum, seinerzeit
im Gevelsberger VfL-Vorstand engagiert,
hatte durch seinen Job die Bande
geknüpft. Denn mit seinem Arbeitgeber,
dem Arbeitsamt, ging es in die Region
Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz.
„Wir sollten helfen, dort ein Arbeitsamt
mit aufzubauen”, erinnert sich Baum. Und
wie es der Zufall so wollte, gab es die
ersten Gespräche mit Fußballern aus
Zschopau. Schnell war man sich einig,
dass der DDR-Bezirkligist an dem
Röttger-Turnier in Gevelsberg teilnimmt.
„Wir wollten die Ersten sein, die eine
DDR-Mannschaft bei einem Turnier zu Gast
haben”, so Rolf Westermann, der heute
der Altherren-Abteilung des FSV
Gevelsberg vorsitzt und seinerzeit als
Jugendleiter für den VfL die
Turnierleitung inne hatte. Mitte
Dezember kam die offizielle Zusage.
Zweimal waren die Sachsen beim
VfL-Turnier zu Gast. Und jeweils gab es
Probleme mit der Anreise. Im Januar 1990
wollten die Ost-Kicker in Dortmund aus
dem Zug aussteigen. „Und wir haben in
Ennepetal gewartet”, so Westermann. Die
Bahn half weiter. Beim zweiten Mal, im
Januar 1991, „ist der Bus unterwegs
verreckt. Wir haben uns dann um die
Reparatur gekümmert”, weiß Dietmar Baum.
Doch das waren schon die einzigen
Wermutstropfen. Ansonsten stimmte es
sportlich (Baum: „Die hatten schon ein
tolles Niveau.”) und menschlich.
Zschopauer und Gevelsberger waren sofort
auf einer Wellenlänge. Sowohl Rolf
Westermann als auch Dietmar Baum
erinnern sich nur allzu gerne an das so
genannte Rahmenprogramm. Obligatorisch
war der Empfang bei Gevelsbergs
Bürgermeister Helmut vom Schemm.
Obligatorisch auch eine Fahrt mit der
Wuppertaler Schwebebahn.
Und dort gab es fast ein Malheur. Da die
Gäste aus dem Erzgebirge sozusagen auch
im „Tal der Ahnungslosen” lebten, also
kein West-Fernsehen empfangen konnten,
staunten sie über das hiesige
Konsum-Angebot und somit über die
Auslagen in den Schaufenstern - die auch
aus der Schwebebahn heraus zu sehen
waren. „Da rief plötzlich einer, und
alle rannte auf eine Seite. Die Bahn
geriet ganz schön in Schieflage”,
erinnert sich Baum lachend.
Nach zwei Jahren war es vorbei mit den
Gastauftritten von Zschopau. Im Sommer
1990 gab es den Gegenbesuch mit
sportlichem Vergleich auf dem Feld. „Wir
sind mit der Reserve angereist und haben
eine ordentliche Klatsche bekommen”, so
Rolf Westermann. Der hielt noch zehn
Jahre den Kontakt aufrecht – zu Trainer
Volkmar Neubert. (Heinz-G.
Lützenberger)
|
|
|
|
|
|
|
|